Freitag, 30. Mai 2014

Problemlösen leicht(er) gemacht - Das Ziel

Übrigens: Problemlösen ist eigentlich gar nicht schwer. Denn wenn man davon ausgeht, dass das einzig Konstante im Leben die Veränderung ist, dann *kann* ein Problem nicht bestehen bleiben, es sei denn, man (oder jemand anderes oder etwas) sorgt bewusst oder unbewusst dafür, dass es bestehen bleibt. Alles ist in stetigem Fluss und in stetiger Wandlung begriffen, vorausgesetzt, man lässt es zu. Aber genau das ist das wiederum die Kunst daran, es zuzulassen oder auch zu unterlassen. Aber man kann ja auch etwas lassen, indem man stattdessen etwas (anderes) tut :)

Aber der Reihenfolge nach. Letztes Mal haben wir uns das Problem aus verschiedenen Perspektiven etwas genauer zu Gemüte geführt und gemerkt, dass der Spaß dort nicht aufhört, sondern eigentlich erst so richtig losgeht, wenn man es so sehen will. Also, um auf das oben Gesagte zurückzukommen: Ein Problem besteht immer dann, wenn sich etwas verfestigt hat, verkrampft hat, erstarrt ist. Und diese Erstarrung gilt es, wieder aufzulockern. In welcher Zeit befindet sich die Lösung? In der Zukunft! Wie ist die Blickrichtung? Nach vorn! Man sagt ja auch so, wenn sich wieder etwas bewegt: "Es geht voran." Also geht darum, wieder Bewegung in die Sache zu bringen.

Dabei hilft es zu wissen, nicht nur, wovon man weg will, sondern wo man überhaupt hin will. Das ist, neben dem Problem, meist auch recht schnell klar: Man will abnehmen, einen netteren Mann, bessere Laune, mehr Geld, eine saubere und ordentliche Wohnung, usw. Diese Ziele haben etwas gemeinsam: Sie sind nachvollziehbar. Und sie sind recht vage und idealistisch.

Ich habe gar nichts gegen Idealismus, ich halte ihn für eine große Kraftquelle. Denn je größer das Ziel, desto größer zu Sogkraft. Aber, wie heißt es so schön: "Man *muss* auch realistisch" sein. Ich sage ja immer, dass man gar nichts muss, aber ich denke, ein gesunder Sinn für Realismus ist... nun ja... gesund. Dabei gilt es zu unterscheiden, welche Ziele vielleicht etwas länger brauchen, aber grundsätzlich realisierbar sind (z.B. ein eigenes Haus im Grünen), und welche vielleicht nie erreichbar sein werden (z.B. dass sich andere ändern).

Der Haken an der Sache bei vagen Zielen ("Es soll was anders werden") ist, dass man schnell das Gefühl bekommt, auf der Stelle zu treten und nicht voranzukommen. Oder dass es schwer ist, das Ziel in eine zielgerichtete Handlung zu überführen. Es kann daher etwas bringen, wenn man sein Ziel in gut verspeisbare Happen, also in konkrete, erreichbare Teilziele portioniert. Ihr wisst schon, wie man einen Elefanten isst: Stück für Stück ;) Nehmen wir mal das griffige Beispiel Abnehmen: Jemand hat das große Idealziel, rank und schlank zu werden. Würde er gleich loslegen, wäre er vielleicht schnell frustriert. Nimmt er sich statt dessen vor: "Ich möchte in den nächsten zehn Wochen fünf Kilo abnehmen", so ist das realistisch, überschaubar, konkret und überprüfbar. You get the idea.

Außerdem: Je mehr und konkreter man sich mit seinen Zielen beschäftigt, desto weniger Zeit hat man, sich auf seine Problem zu konzentrieren ;) Es ist gut, sich sein Ziel in allen Farben und Formen auszumalen, man kann auch eine Zielcollage anfertigen und sich Bilder raussuchen und aufkleben, die man mit seinem Ziel verbindet. Dann hat man sein Ziel sprichwörtlich immer vor Augen. Man kann sein Ziel schriftlich fixieren und jede Woche darüber schreiben, wie weit man gekommen ist. Man kann andere Leute einspannen und ihnen von seinem Ziel berichten. Je mehr man sein zunächst imaginäres Ziel auf diese Weise "materialisiert", desto leichter, eher und schneller wird man es auch erreichen. Es geht immer darum, etwas Vorgestelltes in die real sichtbare Welt umzusetzen. Jeder Erfolg beginnt zunächst im Kopf mit einem Gedanken, der nach und nach greifbare Realität wird.

Also: Große Ziele zunächst auf Realismus hin untersuchen und sie dann in kleinere, erreich- und messbare Teilziele unterteilen. So hat man auch zwischendrin immer mal ein Erfolgserlebnis und merkt: Ich komme voran.

Beim nächsten Mal geht es dann um das Marschgepäck fürs Vorankommen :)

1 Kommentar:

  1. Hast Du eigentlich die Reihe weitergeschrieben? Ich finde nichts mehr (suche gerade Unterrichtsmaterial zum Thema Stress :D ).

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