Dienstag, 20. März 2018

Nachgebaut: Leckere Kugeln in günstig :)

Ich will nicht mehr so viel über Essen bloggen, aber der hier muss sein :) Ich hatte mal vor einer Weile eine Rubrik, in der ich meinen monatlichen Müll im Bereich Bad und Essen gepostet habe. Wer sich noch erinnern kann, weiß, dass auch immer diverse Frucht-Nuss-Riegel dabei waren. Einer davon hat es mir besonders angetan und ist auch immer noch mein Favorit: Der Kakao-Riegel von Lebepur mit Erdnüssen :)

Er hat nur zwei entscheidende Nachteile: Er ist recht groß, um ihn sich mal eben so als kleine Nascherei zwischen die Kiemen zu schieben, und er ist mit knapp 2 Euro recht teuer. Und nur einen halben Riegel essen - nee, das geht irgendwie gar nicht :D Aber hey, ich bin ja nicht umsonst eine DIY-Tante... und hier ist meine selbstgebaute Version in Kugelform:


Ich hab mich anhand der Zutatenliste des Originalriegels orientiert und für 200g Masse folgende Zutaten verwendet:

  • 128g Datteln
  • 37g Erdnüsse, geröstet und gesalzen (wer ungesalzene Erdnüsse nimmt, kann eine Prise Salz zugeben)
  • 20g Erdnussmus
  • 10g Kakaopulver, schwach entölt (Backkakao)
  • 4g Kakaonibs

Erst hab ich die Datteln und Erdnüsse in der Küchenmaschine zu einer Masse verarbeitet und dann noch die restlichen Zutaten zugegeben und alles miteinander vermischt. Bei den Datteln nehme ich ganz normale getrocknete Datteln, keine fancy Medjool-Datteln, und ich weiche sie auch nicht vorher ein oder so. Aber wer das alles möchte, kann das gerne tun. Dann habe ich die Masse durch acht geteilt und kleine Kugeln geformt, die jede also nur halb so viel wiegt wie ein ganzer Originalriegel, nämlich 25 statt 50 Gramm. Sie schmecken wirklich 1:1 wie das Original! Ich habe es verglichen :D Im Kühlschrank in einer luftdichten Dose halten die Kugeln eine Weile.

Aber jetzt kommt das Beste: Der Preis! Ein gekaufter Riegel kostet bei 50g Gewicht 1,95 Euro beim dm. Im hauseigenen Onlineshop von Lebepur zahlt man 1,49 Euro, allerdings noch zuzüglich Versandkosten. Und hier ist, was meine Kugeln auf das Gewicht gerechnet kosten: 55 Cent. Nimm das! ;)


Pro Zutat sieht das folgendermaßen aus:
  • Datteln: Die 200g-Packung kostet 1,95 Euro. Auf 128g umgerechnet sind es 1,248 Euro.
  • Erdnüsse: Die Packung mit 175g kostet 1,99 Euro. 37g davon kosten 0,4217 Euro.
  • Erdnussmus: Das Glas enthält 250g und kostet 1,95 Euro. 20g kosten dann 0,156 Euro.
  • Kakaopulver: Für 125g hab ich 2,20 Euro bezahlt, was für 10g 0,176 Euro bedeutet.
  • Kakaonibs: Die teuerste Zutat mit 4,39 Euro für die 100g-Packung. Da wir aber nur 4g davon brauchen, sind es am Ende nur 0,1756 Euro.

Addiert sind es dann 1,248+0,4217+0,156+0,176+0,1756=2,1773 Euro für 200g. Geteilt durch 4 (für 50g) ergibt: 0,5443 Euro... grob gerundet als knapp 55 Cent. Und da meine Kugeln ja nur halb so groß sind, kostet eine dann nur knapp 28 Cent :) So kann man sich recht günstig und schnell eine gesunde Leckerei basteln - so viel Arbeit ist das nämlich wirklich nicht. Noch günstiger wird es natürlich, wenn man keine Biozutaten verwendet, falls das Not tut.

Man könnte jetzt natürlich argumentieren, dass die absoluten Anschaffungskosten für die Zutaten ja trotzdem recht hoch sind. Und das stimmt, aber man schmeißt ja den Rest nicht weg, sondern kann ihn anderweitig verwenden oder noch gaaaaanz viele Kugeln daraus basteln. Darauf gleich noch eine...


PS: In der Weihnachtszeit habe ich aus dem Rezept eine weihnachtliche Variante gebaut. Statt der Erdnüsse und dem Erdnussmus habe ich Mandeln und Mandelmus verwendet und noch etwas Lebkuchengewürz zugefügt - war auch super.

Montag, 26. Februar 2018

Das Mysterium der bunten Kreise

Ich kann ja mal aufklären, was es mit der ominösen bunten Haube auf sich hatte. Genau genommen sind es drei! Und es sind keine Fahrradsattelbezüge (obwohl die Idee gut ist) und auch keine Dusch- oder Regenhauben. Nein, es sind...


Schüsselhauben! :)

Genäht habe ich sie aus beschichteter Baumwolle, damit man sie auch waschen kann, wenn sie mal dreckig sind.


An die Ränder der Kreise habe ich buntes Schrägband angenäht und einen Gummi eingezogen. Für meine Mutter hab ich auch ein Set genäht, in Muttifarben, hab aber vergessen, Bilder davon zu machen...


Ich finde die Hauben äußerst praktisch und umweltfreundlich. Man spart eine Menge Frischhaltefolie oder die transparenten Schüsselfolien, die sich auch ziemlich schnell in Wohlgefallen auflösen.

Freitag, 9. Februar 2018

Kapuzenlongsleeve mit grünen Sternen

Hier ein weiteres Teil aus meiner Zuletzt-genäht-Reihe: Ein Longsleeve mit Kapuze (ach nee...) und grünen Sternen :)


Der Schnitt ist nach diesem Freebook: KLICK


Die Stoffe befanden sich noch in meiner Sammlung. Den Sternchenjersey hatte ich mal billig auf dem Stoffmarkt geschossen. Die Sterne waren ursprünglich weiß, grau und beige, was an sich okay war, nur stört es mich immer, wenn die Rückseite des Stoffes weiß ist und das Schwarz nur aufgedruckt. Gerade bei Jersey ist das Mist, denn sobald er ein bisschen stretcht, wirkt er dadurch grau. Also hab ich ihm ein Farbbad verpasst, damit dieser Effekt nicht so stark ist. *Eigentlich* war die versprochene Farbe maigrün... hm, naja... nicht ganz, wa? Aber ich hab mich damit abgefunden und finde es trotzdem nicht schlecht.


Das mit der Kapuze sieht (aus meiner bescheidenen Perspektive heraus) natürlich sehr cool aus. Es gibt allerdings bei den aktuellen Temperaturen leichte Probleme, da es mir nur in dem Shirt zu kalt ist und alles, das ich drüberziehe, auch Kapuzen hat. Das wird manchmal etwas viel Stoff um den Hals und im Nacken... vor allem, wenn ich zum Rausgehen noch eine Jacke anziehe *insert würgegeräusche* :D Also eher was für etwas wärmere Temperaturen. Vielleicht nähe ich ja noch so eins ohne Kapuze. Langarmshirts hab ich eh immer zu wenige...


Freitag, 2. Februar 2018

Kein Müll - kein Bock?

Wie ihr ja vielleicht wisst, bin ich nicht nur eine Psycho- und Näh-, sondern auch eine Ökotante. Zero Waste ist ein Lifestylebegriff, deren Anhänger nach den Prinzipien Refuse (alles ablehnen, was mit Müll zu tun hat, und bewusst konsumieren), Reduce (Ausmisten), Reuse (Wiederverwenden), Recycle und Rot (Kompositieren) ihren nicht verwertbaren Müll auf Null bzw. zumindest auf ein absolutes Minimum reduzieren oder zu reduzieren gedenken. Und mal ehrlich, wenn man seinen Fokus mal auf die ganzen Verpackungen lenkt, die man schon allein beim Lebensmitteleinkauf anschleppt, und dann bedenkt, dass das Millionen/Milliarden andere Menschen auch so machen, kann einem ganz anders werden...

Vor allem für die Meere ist der Müll ein riesiges Problem, sei es, weil sich die Tiere in dem Zeug verheddern, sich daran verschlucken, oder weil sich Mikroplastik in der Nahrungskette anreichert. Und wer denkt: "Das Meer? Hat ja zum Glück nix mit mir zu tun, ich lebe ja auf dem Festland und esse eh keinen Fisch" - dem sage ich: Schön wärs ;)

Auf der anderen Seite halte ich es für ziemlich utopisch, von sich zu verlangen, von heute auf morgen komplett auf Zero Waste umzusteigen. Eher ist das ein Ideal, dem man sich - und jetzt kommts - so gut es geht (!!) annähern kann. Kleine Schritte sind auch Schritte! Denn je mehr Leute kleine Schritte unternehmen, desto größer der Gesamteffekt. Es muss nicht jeder wie die Hardcore-Zero-Wastler nur noch ein Schraubglas voll Müll pro Jahr produzieren. Es würde ja auch nichts bringen, sich selbst zu überfordern und dann unzufrieden zu sein, denn damit ist am Ende auch niemandem geholfen. Wir wollen immer schön freundlich und rücksichtsvoll sein - mit der Umwelt, anderen UND uns selbst! :) Außerdem ist es nicht nur ein persönliches, sondern auch ein strukturelles Problem. Schön, wenn jemand die Ressourcen und die Zeit hat, sämtliche Artikel seines persönlichen Bedarfs ohne Verpackung zu kaufen. Für die meisten von uns dürfte das aber eher unrealistisch sein.

Aber kein Grund zum Verzweifeln! Als erstes kann man ja mal schauen, was man schon alles tut, um möglichst wenig Müll zu verursachen. Ich z.B. trenne meinen Müll, nehme Stoffbeutel mit zum Einkaufen und habe einen Komposthaufen für organischen Müll. Dadurch merkt man, dass man kein durch und durch umweltschädigender (oder gar schlechter) Mensch ist, sondern durchaus auch Gutes tut, auf dem man aufbauen kann.

Und dann kann man ja schauen, ob es EINE (!) weitere Sache gibt, die zu man seinem umweltfreundlichen Verhalten hinzufügen möchte. Ein paar Ideen gefällig? Aber immer doch!

1. Bewusster einkaufen!
Ich weiß, das ist jetzt sicher hart für manche, aber mal ehrlich: Wie viele Nagellacke braucht ein Mensch? ;) Okay, vielleicht muss man nicht gleich beim Nagellack anfangen, aber wenn man sich vorher gut überlegt, ob man XY jetzt wirklich braucht, kann man schon einiges an Müll vermeiden.

2. Umweltfreundlichere Drogerieartikel!
Gerade in diesem Bereich erscheint es mir, dass hier viel Müll anfällt. Diese ganzen schönen bunten Plastefläschen und -döschen :) Wer wird da nicht zum Drogerieopfer? Aber in diesem Bereich gibt es auch ganz viele Alternativen: feste Seifen, Shampoos und Cremes (möglichst ohne Umverpackung oder nur in Pappe), Zahnbürsten aus Holz, nachhaltige Hygieneartikel (Menstruationstassen, waschbare Einlagen... und ich habe erst letztlich von der Existenz von Menstruationsschwämmchen erfahren :D). Man kann sich auch selbst Kosmetik zusammenrühren.

3. Unverpackte Lebensmittel kaufen
Nun, hier wirds schon schwieriger. Möglichkeiten wären hier vor allem im Bereich Obst und Gemüse. Das könnte man auf dem Markt einkaufen. Oder man achtet im Supermarkt darauf, nicht unbedingt die eingeschweißten Dinge mitzunehmen. Die Tüten, in die man seine Äpfel packt, kann man wiederverwenden. Noch besser: Man näht sich welche aus Stoff(-resten) - das habe ich demnächst vor. Ich nehme bisher immer welche aus Papier, aber die reißen sehr schnell ein, und bis aus einem Baum eine Papiertüte wird, passiert halt auch eine Menge...

4. Selberkochen schlägt Fertigessen, Restaurant schlägt Imbiss
Einfach gesagt: Je mehr frische und unverarbeitete Lebensmittel man benutzt, desto weniger Müll fällt an. Restaurants verwenden ihr Geschirr meistens wieder (außer es fällt runter ;)), bei Imbissen fliegt es weg. Man kann sich auch sein eigenes Unterwegsgeschirr mitnehmen, gerade was Kaffee-ToGo-Becher betrifft.

Das einfach mal so als Anregungen. Gibt sicher noch viel mehr Möglichkeiten, aber ich will euch auch nicht damit überfrachten. Wie gesagt: Wenn euch das Thema interessiert, sucht euch ein was raus, was ihr ändern wollt. Oder beobachtet erstmal einfach nur, wo in eurem Alltag besonders viel Müll anfällt und vielleicht auch welcher, den ihr relativ einfach vermeiden könnt. Und wenn das etabliert ist, sucht ihr euch das nächste raus... und so weiter :)

Mittwoch, 24. Januar 2018

Alles, was ich in letzter Zeit genäht/gestrickt habe

So, jetzt nur nicht wieder nachlassen mit den guten Vorsätzen. Also schnell einen Post hinterherschieben!

Ich hab letztes Mal ja schon gesagt, dass ich nicht untätig war, auch wenn die Stille hier es hätte vermuten lassen können. In der Zwischenzeit habe ich genäht und gestrickt (und auch geschraubt, geschliffen und lasiert, aber dazu vielleicht ein anderes Mal)... und alles auf meiner Püppi gesammelt, um Fotos machen zu können. Bittesehr:


Gut, ne? :D Ich werde jetzt keinen Sammelpost über alles machen, denn ich finde, jedes Teil verdient seinen eigenen Auftritt. Heute zeige ich euch erstmal als kleines Horsd'oeuvre (hier in Sachsen würde man das "Oar Döfre" schreiben :D) den Loopschal von Nahem. Und in der Zwischenzeit könnt ihr raten, was das buntgepunktete Gebilde ist, das sich im ersten Bild oben auf der Püppi befindet ;) Wer richtig rät, bekommt einen ökologischen, leicht staubigen Haferflockenkeks :D


Hier gibt es nicht so viel Wundersames zu bestaunen - weshalb die Kamera auch gleich mal lieber auf den Hintergrund scharf gestellt hat :P Im Wesentlichen besticht der Loop durch seine Farben (lila! schwarz! <3). Gestrickt ist er im Halbpatent, falls euch das was sagt. Falls nicht, auch nicht schlimm. Ich mag ihn sehr, weiß nur nicht so richtig, wann/wie ich ihn tragen soll, da meine Jacken alle nicht halsfrei sind und so irgendwie nicht so richtig Platz für so ein wolluminöses (see what I did there?) Gebilde ist. Aber egal, irgendwas wird sich schon mal ergeben. Erstmal haben :)

Freitag, 5. Januar 2018

I'm so happy!

So, da bin ich wieder. Habt ihr mich vermisst? ;) Letztes Jahr war es hier ja fast gespenstisch still und man hätte meinen können, dass ich den Blog und/oder das Nähen aufgegeben habe. Hab ich aber nicht! Auf meiner Schneiderpüppi stapeln sich genähte Dinge, die fotografiert und rumgezeigt werden wollen.

Aber fangen wir doch erstmal mit etwas Gelaber an :) Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen (auch wenn es ja nun schon fast wieder rum ist)! Habt ihr Neujahrsvorsätze? Ich hab mir in früheren Jahren auch immer allerlei vorgenommen. Und auch jetzt habe ich natürlich grundsätzlich weiterhin Ziele, die ich erreichen, und Dinge, Personen und Tätigkeiten, denen ich Zeit einräumen will. Aber so richtig fürs neue Jahr vorgenommen habe ich mir nur das hier:


Die Sache ist nämlich die, dass man als erwachsener Mensch in seinem Leben gelegentlich an einen Punkt kommt, an dem sich das Leben nach allem anderen als Spaß anfühlt. Stattdessen drückt die Last der Verantwortung im Job und Zuhause, für die vielen Dinge, die erledigt werden müssen, aber so überhaupt gar keinen Spaß machen (z.B. Putzen oder die Steuererklärung) und die ganzen langweiligen, freudlosen Routinen, tagein tagaus immer dasselbe... Dazu die vielen Gedanken, dass man sich eigentlich besser ernähren, mehr bewegen, freundlicher sein und... tja, irgendwie mehr Spaß haben müsste. Also wer bei diesem Szenario noch ernsthaft Spaß (jaja, ich weiß, ich weiß... das war Absicht ;)) empfindet, hat wohl ein besonders sonniges Gemüt erwischt... oder macht irgendwas anderes richtig. Alle anderen fragen sich vielleicht eher, warum sie als Kinder so dringend erwachsen werden wollten. Ach ja, weil man wollte, dass einem nicht mehr dauernd einer reinredet, was man tun und lassen soll, und man den ganzen Tag machen kann, was man will. Und jetzt das...

Hm, und nun? Man könnte sagen: "Lass ich halt die Steuererklärung und geh nicht mehr arbeiten" und das ist ja durchaus ein Weg, den manche wählen. Aber für die meisten kommt das vermutlich eher nicht in Frage. Wie kann man aber erwachsen sein UND gleichzeitig Spaß haben?

Es gibt ja allerlei Literatur zum Thema glücklicher und zufriedener sein. Und auch im Internet findet man noch und nöcher Tipps, wie man wieder Spaß im Leben hat. In der Regel lesen die sich so, dass man sich abends hinsetzen und überlegen soll, was einem am Tag Freude gemacht hat. Und man soll überlegen, wofür man dankbar ist. Und sich regelmäßig an der frischen Luft bewegen, sich gesund ernähren, Kontakte pflegen, genug Wasser trinken. Und so weiter. Und wem das tatsächlich was bringt, der soll das wirklich gerne machen. Wir sind zum Glück alle verschieden! Aber was ist mit denen, die schon diese Übungen machen, dauernd draußen rumlatschen (mit dem Schrittzähler in der Tasche, damit es auch wirklich genug ist, und der Wasserflasche in der Hand) und sich irgendwie immer noch eher wie ein Hamster im Rad fühlen? So geht es mir nämlich, wenn ich diese Tipps lese. Mich ergreift dabei eine bleierne Schwere, denn das Letzte, was ich will, ist noch mehr reflektieren, noch mehr Dinge auf der ToDo-Liste abarbeiten... Wenn man sowas spürt, dann gilt es, das ernstzunehmen. Denn dann ist das möglicherweise nicht der richtige Weg.

Erich Kästner hat mal gesagt: "Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch." Und viele können das Erwachsensein doch ganz gut, Verantwortung übernehmen, vernünftig sein, sich angemessen verhalten, sich vorher überlegen, was sie machen wollen (oder sollen? *kopfkratz*), usw. Nur das mit dem Kind bleiben ist vor diesem Hintergrund manchmal nicht so einfach. Das heißt jetzt nicht, dass man dann kein Mensch mehr ist. Ich denke, Kästner wollte niemanden mit seiner Aussage dissen. Sondern es geht mehr um die Ganzheitlichkeit. Um sich vollständig zu fühlen, braucht es beide Seiten - die verantwortungsvolle UND die kindliche. Und das ist auch der Grund, warum sich diese oben erwähnten Tipps mitunter so schwer anfühlen... mal im Ernst, welches Kind setzt sich abends hin und überlegt, wofür es dankbar ist, und nimmt dabei einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche, damit es genügend getrunken hat? :D

Wenn das Kind in uns zu wenig Raum bekommt, dann führt das zu diesem grauen Gefühl der Tristesse und Unzufriedenheit. Es geht also darum, dieses Kind wieder ein bisschen mehr zum Vorschein zu holen. Man kann, um das zu erreichen, mal überlegen, wie das war, als man ein Kind war. Was man damals gemacht hat, dass man Spaß hatte. Oder, falls man sich nicht mehr erinnern kann oder will, kann man schauen, was einem heute noch Spaß macht. Und falls einem da auch nichts einfällt, kommt jetzt eine kleine Liste mit Dingen, die potentiell das Kind in einem wecken können:

  • auf einem Hüpfball hüpfen
  • mit Buntstiften malen (für fortgeschrittene Kinder: Mit Malkreide auf den Bürgersteig malen)
  • Seifenblasen machen (vielleicht in der Fußgängerzone? Da haben auch noch andere was davon :))
  • ein lustiges Kleidungsstück tragen, z.B. eine witzige Kopfbedeckung (nicht, um eine Reaktion von anderen zu erhaschen, sondern nur, weil man das Teil selber schön findet und es einen fröhlich macht), ein T-Shirt mit einem lustigen Aufdruck, etwas mit einem besonderen Schnitt, (Empfehlung der Redaktion: asymetrisch oder mit Zipfeln), Kleider, Klamotten, die "Sommer" schreien (vor allem im Winter)
  • überhaupt: Accessoires! Taschen, Mützen, Schals, Stulpen, Brillen, Sonnenbrillen (im Winter oder nachts)...
  • was Lustiges mit den Haaren anstellen, z.B. eine neue Farbe (wie wärs mit pink? Ich schwöre auf pinke Haare!:D) oder ein ganz anderer Schnitt oder eine ausgefallene Frisur
  • winken (anderen Leuten, aber auch Orten, Tieren oder Gebäuden)
  • Daumen hoch zeigen (nicht nur im Internet, sondern ganz real, auch wenn man alleine ist und es eigentlich nichts gibt, zum Daumen hoch zeigen... egal!)
  • High Five machen, mit anderen, aber ruhig auch mal mit sich selbst
  • im Zimmer herumtanzen
  • in der Dusche singen, und zwar laut UND schief!
  • auf dem Weg zur Arbeit vor sich hin pfeifen, auch im Bus oder in der Bahn ;)
  • schaukeln gehen
  • Grimassen schneiden und mit den Augen rollen
  • nackig herumlaufen (Zuhause oder am FKK-Strand!)
  • und wo wir gerade am Strand sind: Sandburgen bauen oder mit einem bunten Schwimmring baden gehen (ich gehe IMMER mit Schwimmring baden!)
  • Gurken- und Möhrenscheiben mit Plätzchenausstechern bearbeiten (geht auch mit diversem Obst, Brot, Käse...)
  • im Garten zelten oder auf dem Balkon übernachten
  • auf einem Geländer oder einer Mauer balancieren (muss ja nix Hohes sein)
  • mit Knete spielen
  • Schlittschuhlaufen
  • bunte Sticker wo hinkleben
  • Trampolin springen
  • Papierflieger basteln und fliegen lassen
  • ... 

Fällt euch noch mehr ein? Was macht euch fröhlich? Dann ergänze ich diese Liste! Wichtig bei diesen Dingen ist - und da bin ich jetzt ganz ernst und erwachsen - dass sie schon in der Vorstellung ein Gefühl der Freude auslösen müssen. Fühlt es sich nach "ja, das wäre schon sinnvoll" an - weg damit! Wenn ihr unsicher seid, probiert es aus. Löst es Freude aus? Gut, dann weitermachen! Löst es keine aus? Weg damit und was anderes probieren!

Es müssen nicht immer die großen Veränderungen sein, niemand muss ein anderer Mensch werden, wenn man wieder mehr Freude im Leben empfinden möchte. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die es einem ermöglichen, wieder mehr mit der fröhlichen Seite in sich in Kontakt zu kommen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein besonders fröhliches Restjahr! :)