Dienstag, 29. Januar 2013

Don't be stressed - smile

Erkenntnisse der letzten Tage:
  1. Was man an Uhrzeit verliert (quantitativ), kann man an Lebenszeit gewinnen (qualitativ). Verlorene Zeit ist nicht verloren, wenn man etwas daraus macht.
  2. Es ist echt schwer, NICHT zu erfahren, wie spät es ist. Selbst wenn man alle seine Uhren von der Wand abhängt und im Schrank versteckt ;)
  3. Man wird nicht schneller davon, dass man auf die Uhr schaut. Nur gehetzter.
Darum: *klick*

Sonntag, 27. Januar 2013

Gib dem Kind einen Namen

Tief verschneit liegt der Garten unter der Schneedecke und träumt von wärmeren Tagen und sattem Grün.


Da war ich gerade den Kompost füttern, bei Einbruch der Dunkelheit. Schön war das, total ruhig und der Schnee knirschte unter den Schuhen. Ein bisschen (sehr) stört das dahinterliegende Werk die Idylle, aber man kann eben leider nicht alles haben.

Die Samen haben wir jetzt alle beisam(m)en (haha) und wie letztes Mal versprochen, wollte ich euch nicht ihre lustigen Namen vorenthalten, die sich die Samenhersteller für sie ausgedacht haben. Noch sind wir nicht so weit, dass wir unsere Samen selbst produzieren, wäre aber auch mal ein Gedanke wert. Kursiv geschriebene Namen bedeuten, dass wir diese Samen noch da hatten und nicht neu kaufen mussten.

1) Kartoffeln
  • Rosa Tannenzapfen
  • Vitelotte
  • Mayan Gold
Die Saatkartoffeln werden erst ein wenig später geliefert, damit sie nicht schon jetzt anfangen auszutreiben und bereits ihr ganzes Pulver verschossen haben, bevor sie in den Boden kommen. Rosa Tannenzapfen sind meine Lieblingskartoffelsorte und sie werden meiner Meinung nach nicht zu Unrecht als Delikatesse bezeichnet. Vitelotte ist eine lila Kartoffel, Mayan Gold eine gelbe. Beide kennen wir noch nicht und sind gespannt, wie sie schmecken werden.

2) Hülsenfrüchte
  • Markerbsen: Wunder von Kelvedon
  • Buschbohnen: Marona, Saxa
  • Zuckerschote: Ambrosia
Wunder von Kelvedon als Name für eine Erbse finde ich ja drollig. Ambrosia für die Zuckerschote allerdings etwas verwirrend wegen der gleichnamigen hochallergenen Pflanze ;)

3) Kohl
  • Rotkohl: Granat
  • Spitzkohl: Filderkraut
  • Kohlrabi: Noriko (weiß), Blaro (rot)
  • Grünkohl: Holter Palme, Frosty
  • Rübchen: Herbstrübe Bicolor, Teltower Rübchen 
Und hier die Familie der Blähungsfördernden. Grünkohl hat bei uns bisher nicht so richtig geklappt - ganz im Gegensatz zu unserem Nachbarn, der immer riesige Palmen in seinem Garten stehen hat. Aber ich glaube, der züchtet sie auch nicht selbst an, sondern kauft fertige Pflanzen. Letztes Jahr haben wir ausgesetzt, dieses Jahr versuchen wir es mal wieder.

4) Gurkenartige
  • Zucchini: Tondo chiaro di Nizza (das heißt: runde Helle aus Nizza)
  • Kürbis: Ungarischer Blauer, Green Hokkaido, Pink Jumbo Banana
  • Gurke: Tanja

5) Zwischenfrüchte
  • Spinat: Verdil, Winterriesen
  • Feldsalat: Lisbeths Rapünzelchen, Holländischer Breitblättriger, Vit
  • Zwiebeln: Sturon (weiß), Red Baron (naaaa? ;))
  • Knoblauch: Flavor
  • Porree: Avano
  • Lauchzwiebeln: Ishikura LongWhite
  • Salat: Cerbiatta, Pasha, Maikönig, Murielle
Ob wir tatsächlich sämtliche Feldsalat- und Salatsorten anbauen werden, steht noch nicht fest. Mal sehen, was davon seinen Weg aufs Beet finden wird :) Ist ja auch immer eine Platzfrage. Mehr Beetfläche wäre manchmal toll, bedeutet aber natürlich auch mehr Arbeit. Cerbiatta und Pasha sind Pflücksalate, das heißt, man reißt immer nur ein paar Blätter ab. Die anderen beiden sind Kopfsalate, wo man eben die ganze Pflanze auf einmal erntet.

6) Hackfrüchte
  • Rote Bete: Robuschka, Tonda di Chioggia
  • Mangold: Bright Lights
  • Möhren: Laguna, Duwicker, Gochsheimer Gelbe, Guerande, Rothild
  • Fenchel: Mammouth
Wer oben bei den Zucchini aufgepasst hat, kann jetzt sicher ganz schnell sagen, was Tonda di Chioggia heißt ;) Genau: Runde aus Chioggia (liegt bei Venedig). Das ist eine rot-weiße Ringelbete. Bright Lights ist eine bunte Mischung aus gelben, weißen und roten Mangoldsorten, was immer sehr schön auf dem Beet aussieht. Hier mal ein Archivbild vom Juni 2011:

Der dicke weiße Stängel, der sich links oben ins Bild drängt, gehört auch zu einer Mangoldpflanze ;)

Beim Fenchel hatte ich schon andere Sorten (Fino und Di Firenze) ausprobiert, die aber irgendwie nichs geworden sind. Mammouth hat letztes Jahr aber gut funktioniert. Manchmal liegt es also offenbar nicht an der Gemüsesorte an sich, sondern an der konkreten Züchtung, die nicht zum Garten passt (oder der Garten nicht zu ihr).

7) Sonstiges
  • Physalis: Andenbeere und Ananaskirsche
Für die leckeren Physalis müssen wir mal noch einen Platz finden, wo sie wachsen könnten. Theoretisch wäre noch Platz auf ihrem Vorjahresstandort, aber das ist ja nicht so gut wegen einseitiger Bodenauslaugung und Krankheiten. Eventuell kommen sie aufs "Blumen"beet :D

8) Balkon und Hinterhof 
  • Chili: Cayenne
  • Tomaten: Banana Legs, Orange Ochsenherz, Büffelherz, Lilac, Yellow Submarine
  • Rauke: Eruca sativa
  • Radieschen: Raxe
  • Kräuter
Tomaten bauen wir ihrer Regenempfindlichkeit wegen auf dem überdachten Südbalkon an. Kräuter, die man frisch verwenden will, hat man auch besser in Griffweite der Küche, sonst wird das erfahrungsgemäß nichts mit ihrer Verwendung ;) Von den Nachbarn bekamen wir mal vor ein paar Jahren zwei große Jutepflanzsäcke geschenkt, die wollen wir dieses Jahr mal in den Hinterhof stellen und dort ein bisschen was anbauen, auch zur Bespaßung der Nachbarn :)

Und beim nächsten Mal beschäftige ich mich damit, wann und wo jetzt was angezüchtet oder angesät werden muss. Außerdem werde ich dieses Jahr mal Buch führen, welche Ausgaben in welcher Höhe so ein Garten über das Jahr mit sich bringt, um am Ende die Frage zu beantworten: Lohnt sich das überhaupt? Wobei man das sicher nicht nur so einseitig finanziell beantworten kann. Aber interessant ist es sicher trotzdem, wieviel Geld der Spaß so kostet ;)

Dienstag, 22. Januar 2013

Jetzt werd endlich mal erwachsen und übernimm Verantwortung!

Ich dachte, es wäre mal wieder Zeit für ein paar pinke Gedanken, vermischt mit etwas Schwarz, damit ein schönes dunkles Magenta draus wird ;) Heute mal im Interviewstil :)

Verantwortung für sich übernehmen schön und gut, aber was heißt das denn eigentlich?
Ich weiß - eine vielstrapazierte Phrase, auch von mir ;) Automatisch denkt man dabei zunächst an solche Sachen wie... finanziell auf eigenen Beinen stehen, einen Job haben, zum Arzt gehen, wenn man krank ist, sich um seine Rente kümmern ("Heute schon an morgen denken" :D), Beziehungen pflegen und bei allem so cool und abgebrüht und erwachsen sein, dass es hinter einem schneit. Das ist auch alles super so und es dient der Selbstaufwertung, sich immer mal wieder vor Augen zu halten, in welchen Bereichen man schon Verantwortung für sich übernimmt. Wenn dir jetzt nur Bereiche einfallen, in denen du noch keine Verantwortung übernimmst, sondern auf andere angewiesen bist, musst du das jetzt nicht als Anlass nehmen, dich selbst abzuwerten. Du kannst natürlich, aber du musst nicht, okay? :)

Okay, ich habe einen gut bezahlten Job, viele Freunde, ein Auto, eine Frau und vier Kinder, hinter mir schneit es permantent - ich habe also die komplette Verantwortung für mein Leben übernommen.
Kann sein - oder auch nicht. Der schwierigste, weil am wenigsten greifbare Bereich, um Verantwortung zu übernehmen, sind die eigenen Gefühle. Man kann übrigens ein äußerlich sehr abhängiges Leben führen und trotzdem Verantwortung für seine Gefühle übernehmen. Das hat eins mit dem anderen nur bedingt zu tun.

Aha, Verantwortung für seine Gefühle übernehmen... was soll das jetzt wieder sein?
Es heißt, dass man weder andere Menschen, noch äußere Umstände dafür verantwortlich macht, wie man sich fühlt, sondern sie als Auslöser betrachtet, nicht als Ursachen. Die Ursache steckt in einem drin, niemand kann einem von außen ein Gefühl aufzwingen, es entsteht immer in einem. Also: Ich habe keine schlechte Laune, WEIL das Wetter schlecht ist. Sondern ich habe schlechte Laune, WENN das Wetter schlecht ist. Der erste Satz suggeriert einen ursächlichen Zusammenhang, der zweite beschreibt eher das gemeinsame Auftreten von zwei Ereignissen. Es bedeutet nicht, dass man keine schlechte Laune mehr hat und in jeder Situation cool bleibt. Es heißt einfach nur, dass man nicht mehr die Situation ursächlich mit seinem Gefühl verknüpft. Das ist schon alles.

Also bin ich selbst daran schuld, wenn ich mich über etwas aufrege, oder was?
Verantwortung für seine Gefühle übernehmen, heißt nicht, sich selbst die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, wenn es einem nicht gut geht. Sich beschuldigen enthält eine Wertung ("So darfst du nicht sein! Warum stellst du dich so an?!"), Verantwortung übernehmen heißt lediglich, das, was ohnehin da ist wahrzunehmen und zu beschreiben. Ohne Wertung. Wenn man etwas wertet, ist es ja trotzdem noch da, also kann man sich die Energie im Grunde auch sparen ;) Ich habe den Posttitel bewusst provozierend gewählt, weil das gerne so gesagt wird: "Jetzt übernimm endlich mal Verantwortung für dich!" Die Wertung liegt hier vor allem in dem Wort "endlich" und natürlich im Tonfall ;) Genau so wenig, wie man jemandem ein Gefühl aufzwingen kann, kann man ihm aufzwingen, Verantwortung zu übernehmen. Das ist etwas, das passiert, wenn man so weit ist. Und das gilt auch für einen selbst. Der Grashalm wird nicht schneller wachsen, wenn man daran zieht.

Stimmt, wenn ich daran ziehe, reißt er manchmal sogar ab...
Was man tun kann, ist einfach neugierig und offen zu schauen, wann man bereits Verantwortung für seine Gefühle übernimmt und wann nicht. Die Veränderung kommt dann von ganz allein, die muss man nicht forcieren. Im Gegenteil, das behindert sie eher. Ich finde das auch sprachlich sehr interessant, denn die Sprache gibt die Verantwortung oft ab: "Das ärgert mich." "Du machst mich glücklich." "Der ist nervig." Nix is! ;) "Ich ärgere mich" "Ich fühle mich glücklich, wenn du bei mir bist." "Ich fühle mich genervt, wenn er das und das macht." wäre wohl ein verantwortlicherer sprachlicher Umgang mit seinen Gefühlen. Es kann ganz spannend sein, einfach mal zu beobachten, wann man sprachlich die Verantwortung abgibt und wann nicht.

Und was bringt mir das eigentlich, die Verantwortung dafür zu übernehmen, wie ich mich fühle?
Der Vorteil, wenn man mehr Verantwortung für seine Gefühle übernimmt, ist, dass man unabhängiger von seinem Umfeld und den Menschen um einen herum wird. Gleichzeitig wird man auch offener für sie und ihre Sorgen. Der Nachteil ist, dass man auf sich selbst zurückgeworfen wird und sich vielleicht mit sich selbst auseinandersetzen muss, was ein sehr schmerzlicher Prozess sein kann. Manchmal zu schmerzlich. Die oben genannten Schuldgefühle sind nur ein Beispiel. Darum bringt es nichts, krampfhaft Verantwortung übernehmen zu wollen oder es von sich oder jemandem zu erwarten. Ein weiterer Nachteil ist, dass man sich für andere angreifbarer macht. (Den dritten Nachteil, der mir gerade noch im Kopf rumschwirrte, habe ich vergessen... damn it :D)

Moooment mal... das heißt, es wird also gar nicht besser, wenn ich die Verantwortung für meine Gefühle übernehme?
Es ist nicht per se besser, es ist einfach... anders. Aber es ist etwas, das - wenn man sich nicht dagegen sperrt, wenn man also so weit ist - sich ganz natürlich einstellt, und das, wenn es einmal angefangen hat, auch nicht mehr weggeht. Aber das ist ein Prozess, kein Schwarz oder Weiß. Es gibt keinen, der nie Verantwortung für seine Gefühle übernimmt, und keinen, der es komplett schafft.

Aha... darüber muss ich erstmal nachdenken. Aber angenommen, ich will trotzdem jetzt sofort mehr Verantwortung für meine Gefühle übernehmen - kann ich denn wirklich gar nichts machen, außer beobachten und abwarten?
Doch, wenn du bereit bist, kannst du schon was machen. Wann immer du das Gefühl hast, jemand anderes oder ein äußerer Umstand ist dafür verantwortlich, wie du dich fühlst, überlege dir alle Alternativen, die du in dieser Situation hast. Oft fühlt man sich in einer Situation gefangen, obwohl man es gar nicht ist. Wenn dein Nachbar dir zu laut ist, kannst du dich bei ihm beschweren, ihn fragen, ob du mitfeiern darfst, zur Hausverwaltung gehen, dich mit anderen Nachbarn gegen ihn verbünden, ihn anzeigen, umziehen oder selber noch viel mehr Lärm machen. Dir fällt bestimmt noch mehr ein. Und dann, wenn du deine Wahlmöglichkeiten kennst, kannst du dich ganz bewusst dafür entscheiden, dich über etwas aufregen zu wollen, statt etwas anderes zu tun ;)

Sonntag, 20. Januar 2013

Häppi new Gartenjahr!

Im Januar fängt bei uns immer die Planung für das neue Gartenjahr an. Das jetzt nun 7., wie wir voller Entsetzen feststellten. Das wird langsam zur Gewohnheit ;) Ich habe vor, dieses Jahr das Geschehen in und um unseren Garten etwas genauer zu dokumentieren. Und ihr seid eingeladen, daran teilzuhaben, wie alles wächst und gedeiht. Oder manchmal eben auch nicht...

Los geht es mit einem Plan. Pläne sind immer gut, ich liebe Pläne, auch wenn meistens maximal die Hälfte davon etwas wird. Aber das ist halt so ;)



Das ist also der Plan. Normalerweise findet er eher auf einem Schmierzettel Platz und besteht nur aus dünnen Bleistiftkritzeleien der Beetaufteilung, darum habe ich für euch mal einen schöneren gemalt, so dass ihr auch eine räumliche Vorstellung des gesamten Gartens bekommt.

Was mir beim Zeichnen aufgefallen ist, ist, dass die Stachel- und Johannisbeeren ziemlich viel Raum einnehmen, was sich nach der Ernte auch in unserem Frostschrank widerspiegelt. Dummerweise sind diese Beeren zwar lecker, aber auch unwahrscheinlich sauer, so dass ich so meine Probleme habe, sie angemessen zu verarbeiten. Und jetzt erzählt mir nichts von Kuchen, denn davon lagert auch eine Menge im Frostschrank. Ich backe einfach zu gerne ;) Da könnten wir uns nochmal überlegen, uns zu reduzieren und dafür etwas anderes anzubauen, was wir mehr essen.

Der Steingarten oben rechts ist mein Stiefkind, den habe ich mit dem Garten übernommen und gebe mir große Mühe, ihn zu pflegen. Aber leicht fällt mir das nicht. Ebenso links unten das "Blumenbeet", das deswegen in " " steht, weil es mir bisher noch nicht gelungen ist, etwas Ansehnliches daraus zu machen. Es mag seltsam klingen, aber ich finde Gemüseanbau ziemlich einfach, mit Blumen tu ich mich dagegen sehr schwer. Aber eins nach dem anderen ;)

Der Holunder (links) steht eigentlich im Nachbargarten, da Süden aber rechts ist (ihr versteht ;)), ragt er immer fleißig in unseren Garten hinein. Und unsere nette Gartennachbarin hat nichts dagegen, wenn wir auch ein paar Blüten und später ein paar Dolden ernten. Wir auch nicht ;)

Die Obstwiese wird noch ein paar Jahre brauchen, bis sie ordentlich Ertrag abwirft. Die Sauerkirsche ist inzwischen schon ganz gut dabei, der Pfirsich rechts hat eigentlich nur Gnadenaufenthalt, weil er hin und wieder doch mal einen Pfirsich macht (der dann aber nicht ausreift). Pfirsiche sind in unseren Breiten wohl sowieso etwas schwierig.

Nun zu den nummerierten Beeten, denn um die geht es bei der Planung in erster Linie. Die Nummern zeigen die Fruchtfolge an. Ich habe das jetzt nur aus dem Gedächtnis aufgemalt und es war natürlich gleich falsch, darum musste ich die Ziffern nochmal überkleben *upsi* :D Ist schon eine Weile her, dass wir uns mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Es geht dabei darum, welche Nährstoffe die verschiedenen Pflanzen aus dem Boden saugen und welche sie einbringen, damit der Boden über die Jahre nicht ausgelaugt wird. Weitere Mittel, um einen gesunden Boden zu erhalten, sind Kompost und Gründünger (bestimmte Pflanzen anbauen und vor der Blüte untergraben).


Die Pfeile zeigen an, wohin die einzelnen Gemüsegruppen im folgenden Jahr wandern. Noch Fragen, warum ich jedes Jahr aufs Neue durcheinander komme? :D Eigentlich ist es ganz einfach, alles wandert eine Nummer nach unten und die 1 auf die 6. Warum wir die Beete dann nicht logischer aufgebaut haben, entzieht sich meiner Kenntnis :D

Geht aber ganz schön viel rein in so einen kleinen Garten, was? Zur Selbstversorgung reicht es allerdings (noch) nicht - außer was die sauren Beeren betrifft, Skorbut ist kein Thema für uns :D - dafür bräuchten wir bestimmt eine doppelt so große Fläche, doppelt so viel Zeit und bessere Einlagerungsmöglichkeiten (Stichwort: feuchter Keller...). Aber ein kleines Zubrot ist es auf alle Fälle. Und so ein Garten ist ja noch viel mehr als nur eine Obst- und Gemüseanbaufläche. Er ist außerdem Beschäftigungs-, Erholungs-, Sinnstiftungs-, Kontakt- und Ärgermöglichkeit ;) Das ganze Leben im Kleinformat auf 255m². Und davon werde ich also in diesem Jahr berichten.

Als nächstes werden wir unsere Samensammlung aufstocken. Dann stelle ich euch die einzelnen Pflanzen auch mit Namen vor :)

Donnerstag, 17. Januar 2013

Schöner Einkaufen

Was ich euch noch gar nicht gezeigt habe, sind meine letzten Nähwerke aus dem dahingeschiedenen Jahr. Ein Geschenk an den Mann, der neidisch auf meine Einkaufsbeutel* mit langem Schulterhenkel war und dauernd versuchte, sie mir abzuluchsen. Nun hat er eigene, in stylischem Schwarz und mit albernen Stenciln be...äh...stencilt. Have a look ;)

Dieser hier hat zusätzlich eine große, in der Mitte geteilte Außentasche.


Die Knitterei weist darauf hin, dass ich nämliche Aufnahme erst nach dem Geschenkeauswickeln machen konnte, weil zwischenzeitlich mal wieder der Kameraakku temporär die Hufe hochgerissen hatte...

Glitzer!!! Wenn das mal nix ist!

Die Fotos sind der Hammer, ich weiß ;) Es war leider sehr dunkel um die Weihnachtszeit. Es sieht so aus, als wären es vier Beutel. In Wirklichkeit sind es aber nur drei, das Obst- und Gemüsestencil sind Vorder- und Rückseite. Der Mann gab artig zu Protokoll, dass er sich gefreut hat. Und ich durfte beim wöchentlichen Großeinkauf auch schon Gebrauch von den Beuteln machen, das fetzt. Jetzt bin ich neidisch...

* Der Unterschied zwischen Beuteln, Taschen und Tüten? Beutel: Meist etwas labberiger Gesamteindruck mit dünnen Tragehenkeln, ohne Verschluss. Tasche: Förmiger und stabiler als ein Beutel, mehr Pörsonälittieh, in der Regel mit Verschluss. Tüte: Ressourcenverschwendung :D

Dienstag, 15. Januar 2013

Ich wollte ja noch eine Zusammenfassung schreiben...

... über mein kleines winterlich-saisonales Koch- und Essexperiment. Dann mach ich das doch mal an diesem lieblichen Abend :) Vorneweg: Das Experiment ist gelungen. Und ich fand es auch nicht schwer, da ich es ja gewöhnt bin, dass der Garten mir diktiert, was es zu essen gibt, und ich demütig entsprechende Rezepte heraussuche. Für viele Gemüsesorten hab ich schon ein kleines Rezeptestammarsenal, das im Zweifelsfall zum Einsatz kommt. Hier war eben der Saisonkalender der Speiseplan-Diktator. Auch fand ich es nicht sonderlich schwierig, schmackhafte und abwechslungsreiche Rezepte zu finden. Ich hatte nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. Nur manchmal hatte ich Appetit auf Tomaten und Apfelsinen... mmmhhh!! :D Dafür habe ich mal Rettich gegessen, an dem ich im Laden sonst immer nur hochnäsig vorbeigeschritten bin. Verwunderlich war es dann aber nicht, dass er wie Radieschen roch und schmeckte, nur etwas weniger intensiv. Aber sehr fein :)


Zum Frühstück hab ich mir Rettich-Apfel-Salat mit Joghurt, Honig, Senf und Apfelessig gemacht, Rotkohl-Apfelsaft sowie Rote-Bete-Salat mit Äpfeln, Joghurt, Honig und Walnüssen. Ich gebe zu, ich bin nicht der größte Rohkostfan. Stundenlanges Herumkauen auf geriebenem rohen und kalten Gemüse führt jetzt nicht unbedingt zur Begeisterungsstürmen bei mir, aber in der Kombination mit Joghurt und Honig fand ich es durchaus ansprechend und schön saftig. Nichts, was ich mir nun dringend jeden Tag reinhauen müsste, aber ab und zu geht das schon.


Das sind meine Mittagessen: Der schon besprochene Kartoffel-Lauch-Auflauf, Rotkohl-Schupfnudel-Gratin mit Feta und Kürbis-Möhren-Suppe mit roten Linsen und Kokosmilch. Außerdem gab es noch Krautnudeln, leider fiel mir erst, als schon alles verputzt war, ein, dass ich noch ein Foto machen wollte :D Also kein Krautnudel-Bild ;) Sah jetzt auch nicht sooo wahnsinnig appetitlich aus, auch wenn es gut geschmeckt hat. Das Rotkohl-Gratin sollte laut Rezept eigentlich mit einer Orange zubereitet haben, ich habe stattdessen einen Apfel genommen. Äpfel hatte ich ja genug da ;)

Orange, ja orange sind alle meine Suppenzutaten *sing*



Das Kaffeetrinken habe ich mit den endleckeren Apfel-Muffins, Morgenurin Birnensaft und Apfelquark mit Schokoraspeln bestritten. Vor allem der Quark hat es mir angetan. Man braucht nur sehr wenig Schokolade (ungefähr 1,5 Stück) und trotzdem schmeckt er sehr schokoladig und durch den Apfel schön saftig.


Und Abendessen, tadaaa! Außer dem Feldsalat gab es Rettich-Harzer-Salat mit Senf-Dressing und Rote Bete mit Mozzarella und Walnüssen. Beim Harzer-Salat würde ich wohl zukünftig weniger Zwiebeln nehmen oder diese etwas andünsten, die lagen mir doch recht schwer im Magen herum. Aber ich habe sowieso einen extrem empfindlichen Magen, weswegen das gesunde Essen auch eine gewisse Notwendigkeit darstellt. Wie immer sehr lecker auch die Rote Bete mit dem Mozzarella, wobei ich gekochte Rote Bete recht schnell über habe, aber ab und an mag ich sie sehr gerne.

Apropos Rote Bete...


Küchenmassaker!!! ;) Und nein, ich trage keine Handschuhe, wenn ich mit Roter Bete hantiere. Natürlich färbt sie die Finger rot, aber das meiste geht mit einmal waschen wieder weg. Ist ja nicht so, als würde das an einem kleben bleiben wie Haarfarbe ;) Also keine Angst vor Roter Bete!

Zusammenfassend hat mich das Experiment auch außerhalb der Gartensaison auf das aktuelle heimisch-saisonale Obst- und Gemüseangebot sensibilisiert und ich habe festgestellt, dass sich damit wider Erwarten doch eine ganze Menge anstellen lässt. Ich will auch weiterhin ein Auge darauf haben und so sind diese Woche neben Möhren und Äpfel auch Sellerie und Steckrübe in meinen Einkaufswagen gehüpft. Daraus mache ich dreierlei Püree (Möhre, Sellerie und Steckrübe) mit gebratenem Halloumi. Das wird eine Gaudi! :D

Mittwoch, 9. Januar 2013

Und klick!

In vielen Jahren wilden Rumgeknipses mit einer recht einfachen Digitalkamera sind doch eine Handvoll ganz netter Fotos entstanden, wie ich finde. Getreu nach dem Motto: Auch ein blindes Huhn macht mal ein gutes Foto, wenn es nur oft genug auf den Auslöser drückt :D Daraus habe ich für meine Mutter einen Fotokalender gebastelt... also "gebastelt", man muss sich ja heutzutage nicht mehr die Finger mit Leim bekleckern (und anschließend mit den Leimfingern auf die Fotos tatschen, ich sage euch, ich spreche aus langjähriger leidvoller Erfahrung...), geht ja inzwischen alles online zum Glück. Und sieht dann am Ende so hochprofessionell aus, dass ich gleich noch mehr vor lauter Stolz anschwelle ;)

Also hier nun meine Selektion der schönsten Fotos, die ich anzubieten habe. Damit sie nicht aus Versehen irgendjemand zu Postkarten verarbeitet, ohne dass ich am fetten Gewinn beteiligt werde, habe ich sie mal mit meiner Blogadresse bekritzelt :)



Frauenmantel mit Tautropfen

Erbsenblüten



Physalis

Weißer Lavendel

Baumpilz

Wespenspinne

Totholz


Mein erklärter Liebling ist die Wespenspinne im Kornfeld. Das Bild habe ich aus ausgedruckt in meinem Zimmer herumstehen. Auch das Totholzfoto verbreitet eine schaurig-schöne Stimmung, ebenso wie das letzte Winterbild mit der fahlen Sonne. Die Bilder sind alle nicht bearbeitet, sondern so aus der Kamera gekommen. Ich hoffe, meine Muttsch freut sich und hat noch eine Wand frei :)

Dienstag, 8. Januar 2013

Zwischenbilanz vom heimischen Obst- und Gemüsefuttern

So, ich war also am Samstag einkaufen. Im Bioladen. Eine ganze Reihe anderer Menschen hatte auch diesen Plan, weshalb es ziemlich voll war, was ich nicht so mag. Das Gute am Bioladen ist, dass die schon von sich aus darauf achten, möglichst saisonales und regionales Obst und Gemüse anzubieten. Darum war es auch überhaupt kein Problem, alles auf meiner Liste aus Deutschland zu bekommen, vieles davon sogar aus der Umgebung. Hier mal ein Teil meiner Beute:

Wer braucht schon Tomaten und Paprika, wenn er Rettich und Rotkohl haben kann?

Kürbis und Weißkraut habe ich wie schon letztens erwähnt noch selbst da, der Feldsalat war zum Zeitpunkt des Fotos schon verspeist, der Porree ebenso. Und Birnen gab es keine. Also gibt es an Obst diese Woche nur Äpfel. Zum Glück sind Äpfel unglaublich vielseitig, so hat man sie nicht so schnell über ;)

Man beachte die Schaumkrone!

Los ging es knallhart mit dem Rotkohl-Apfel-Saft. Der war überraschenderweise sehr lecker, fand auch der Mann. Ich habe pro Glas ungefähr 200g Rotkohl und 2 süße Äpfel entsaftet. Der rohe Rotkohl bringt eine gewisse Schärfe mit, der Apfel die Süße. Eine tolle Kombi, gibt es bestimmt wieder mal. Die Farbe ist natürlich auch der Hit. Man könnte beide Zutaten auch getrennt entsaften und erst vorsichtig im Glas zusammengießen. Das sieht bestimmt auch toll aus. Um auch noch ein paar Ballaststoffe zu bekommen, empfiehlt es sich übrigens, ein paar Löffel vom Trester zu konsumieren ;) Wir haben aber dann doch mit Brötchen vorlieb genommen und den Trester an den Kompost verfüttert.


Zum Mittag gab es einen Kartoffel-Lauch-Auflauf. Mit etwas Fantasie lässt sich sogar der Lauch unter den Kartoffeln erahnen ;) Ein einfaches Gericht, aber immer wieder gut.


Dann habe ich gebacken. Das Gelbe sind übrigens keine Kartoffeln, sondern Äpfel ;)


Und das kam dabei heraus - äußerst leckere Apfelmuffins :) Wobei Kartoffelmuffins sicher auch mal eine Idee wären... hmmm...


Und zum Abendbrot gab es einen riesigen Berg Feldsalat mit einem Dressing aus Milch, Brot, Öl und Knoblauch. Klingt vielleicht erstmal seltsam und sieht auf dem Foto auch nicht wirklich appetitlich aus, schmeckt aber seeeehr deliziös! Wenn man ausreichend Dressing nimmt, kann man sich auch die Scheibe Brot mit Belag dazu sparen ;)

Das war doch gar nicht so schwer :) Weitere Bilder folgen!

Mittwoch, 2. Januar 2013

Saisonal genial

Ich hatte ja letztes Jahr schon mal den Plan, mich eine Woche lang nur von saisonalem heimischen Obst und Gemüse zu ernähren. Dann kam aber erstmal meine Erkältung dazwischen, dann Weihnachten, dann... ach, irgendwas ist schließlich immer! Aber nun liegt das neue Jahr so jungfräulich vor mir, da dachte ich, gehe ich es doch nochmal an.

Zunächst habe ich mich schlau gemacht, was es zur Zeit überhaupt alles gibt. Beim Obst sieht es etwas mager aus, da gibt es nur Äpfel und Birnen aus dem Lager. Und da soll noch einer behaupten, man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Aber daraus lässt sich eine Menge zaubern.

Beim Gemüse wird es schon etwas vielfältiger. An erster Stelle zu nennen ist natürlicher der Kohl. Es gibt Rotkohl, Weißkohl, Grünkohl, Wirsing und Rosenkohl. Ich habe letztens wo gelesen, dass die Vitamine im Kohl durch Kochen nicht zerstört werden. Erstaunlich! Außerdem gibt es allerlei Wurzelgemüse wie Möhren, Rettich, Rote Bete, Porree, Schwarzwurzeln und Zwiebeln. Außerdem wächst Feldsalat den ganzen Winter über, was ich schon erstaunlich finde. Mit Kartoffeln kann man sich auch den Bauch vollschlagen. Und Kürbisse lassen sich auch sehr lange lagern.

Das ist doch was! Daraus lässt sich doch sicher ein leckerer und abwechslungsreicher Speiseplan für die Woche zusammenstellen. Ich habe mich also auf die Suche nach passenden Rezepten begeben und das ist dabei rausgekommen:

Zum Frühstück:
- Äpfel und Birnen roh oder als Saft, als Obstkomponente
- als Gemüse Rettich-Apfel-Salat, Rote-Bete-Apfel-Salat und Rotkohlsaft (klingt schaurig, aber ich werde es todesmutig testen!)
- dazu Brot/Brötchen und Käse

Zum Mittagessen:
- Kartoffel-Lauch-Auflauf
- Kürbis-Kokos-Suppe mit roten Linsen
- Krautnudeln
- Rotkohl-Schupfnudel-Gratin

Ich koche immer so viel, dass man ein Gericht am nächsten Tag nochmal essen kann. Darum reichen vier Essen.

Zum Nachmittag:
- Äpfel oder Birnen roh oder als Saft
- Apfel-Muffins
- Obstquark mit Birnen und Schokoraspel

Und am Abend:
- Möhrengemüse
- Harzer Käsesalat mit Rettich
- Rote Bete mit Mozzarella und Kresse (die Winterversion von Tomate mit Mozzarella und Basilikum, hab ich schon mal gemacht und für gut befunden)
- Feldsalat mit Brotdressing
- dazu Brot (ggf. mit Käse)

Also für mich klingt das alles überhaupt nicht öde, sondern bunt und lustig. Rettich esse ich sonst gar nicht, da bin ich schon gespannt, wie er mir schmecken wird. Aus meinem eigenen Vorrat aus dem Garten verwenden kann ich Weißkohl für die Krautnudeln, Rotkohl für das Gratin und Kürbis für die Suppe. Rote Bete, Lauch, Feldsalat, Möhren und Äpfel wachsen theoretisch auch im Garten, aber entweder ist das alles schon verbraucht, lässt sich nicht ganz so einfach einlagern (vor allem, wenn man nur einen feuchten Keller hat), wurde diese Saison nicht angebaut oder ist einfach noch nicht so weit (Apfelbaum). Aber das wäre ja mal ein Plan für die kommende Vegetationsperiode. Selbstversorgung im Winter, höhö. Wie schön, wenn man nicht darauf angewiesen ist ;)

Wann starte ich das Experiment? Nächste Woche! Danach oder vielleicht auch schon währenddessen, aber auf alle Fälle danach gibt es Bilder und Berichte :) Zieht euch schon mal warm an ;)