Montag, 15. Oktober 2012

Was Süßes zum Herbst


Ich habe das Wochenende genutzt, um mal wieder einen Kuchen zu backen :) Einen Ananas-Möhren-Walnuss-Kuchen, nach diesem Rezept. Die Kombination Ananas und Möhre klingt vielleicht erstmal etwas abenteuerlich, aber warum nicht? Die Möhren aus dem Garten wollen verbraucht werden und Ananas ist ja per se lecker :)


Ich habe etwas weniger Mandeln als im Rezept verwendet, dafür etwas mehr Mehl, welches ich zu gleichen Teilen aus 550er-Weizenmehl und Weizenvollkornmehl gemischt habe. Aber nur Vollkornmehl würde auch passen, glaube ich. Man nimmt ja relativ wenig Mehl und durch die Mandeln und die Walnüsse hat der Kuchen sowieso ein etwas rustikaleres Auftreten ;) Meine Ananas kamen außerdem aus dem Glas und statt des Pflaumenmus hab ich Birnenmus genommen, da ich Ersteres nicht da hatte, aber Zweiteres dagegen schon offen im Kühlschrank rumlungerte.


Statt eines Backblecks hab ich eine normale Springform genommen. Wenn man ein normal großes Backblech nimmt, sollte man schon die doppelte Menge der Zutaten nehmen, sonst bekommt am Ende vielleicht nur einen knäckebrotdünnen Kuchen :D


Der fertige Kuchen ist wirklich sehr lecker! Durch die Ananas schön fruchtig, durch die Möhren saftig, durch die Walnüsse und Mandeln "bissig" und nicht so süß. Mmmh!!!

Samstag, 13. Oktober 2012

Nachwuchs für die Wand

Ich bin ja der Meinung, dass man nicht zu viele Wände besitzen kann. Was im völligen Widerspruch zu der Tatsache steht, dass ich offene Wohnungen solchen mit vielen kleinen Zimmerchen vorziehe. Da merkt man es mal wieder: Man kann nicht alles haben! Leider.

Zum Glück gibt es in meinem Zimmer noch ein Stück ungenutzte Wandfläche, die ich auch erstmal frei gelassen hatte, weil ich sie nicht unnötig und ohne Plan mit irgendwas zupflastern wollte. Aber jetzt hat sich so eine Idee in meinem Köpfchen festgesetzt, die auf Realisierung drängte: Weingeschenkboxenregale! (Wortwurm <3)

Ich hatte schon mal in einer anderen Wohnung Weinkisten als Regale an die Wand geschraubt, das war auch cool, aber die sind relativ tief. Irgendwie wirkt das in meinem jetzigen Zimmer nicht. Weingeschenkboxen sind dagegen nur 10 cm tief, also ideal um Krimskrams dekorativ an die Wand zu bringen.


Zunächst mal habe ich drüber sinniert, ob ich die Kisten anmale oder nackig lasse, habe mich dann aber - wie man sieht - fürs Anmalen entschieden. Entsprechende Buntlacke fanden sich wundersamerweise bereits in meinem Besitz, also konnte es gleich nach dem Eintreffen der Kisten losgehen. Unterbrochen werde ich nur von Pinsel- und Farbrollentrockenzeiten.


Eins habe ich dabei gelernt: Es lohnt sich, das Holz vorher zu grundieren oder 2-in-1-Lack zu benutzen, bei dem die Grundierung gleich mit dabei ist. Das deckt so viel besser und macht auch viel mehr Spaß. Der petrolfarbene Lack ist einfacher ohne Grundierung, da kann ich mehrfach drüberrollern, bis das einigermaßen aussieht. Außerdem verläuft es viel mehr. Während der rote 2-in-1-Lack sofort perfekt deckt und sich auch viel angenehmer auftragen lässt.


Nun ja, ich wollte eh nächste Woche mal in den Baumarkt traben, da bring ich mir gleich eine Dose Grundierung mit, für die restlichen Farben :)


Für den Hintergrund hab ich ein Stück Karton passend zugeschnitten und mit Stoff bespannt. Das geht auch schöner und ohne Knicke, vielleicht lerne ich das ja auch noch eines Tages ;) Das schwarze Band da hab ich jetzt nur vorübergehend eingespannt, um die Rückwand nach dem Fototermin wieder herauszubekommen. Da überlege ich noch eine elegantere Lösung, damit sie auswechselbar bleibt, denn ohne Rausholhilfe ist man quasi chancenlos. Ich habs getestet... :D


Und dann kann man noch, wenn man genug von seinem Klimblim hat, den Deckel davorschieben und Ruhe ist!


Ganz so uni will ich es nicht lassen, aber ich bin unschlüssig, wie ich den Deckel verzieren könnte... Stencil? Aber was? Hm...


Und so kommt das dann an die Wand. You get the idea? ;)

Montag, 8. Oktober 2012

Think Pink - Eine Zusammenfassung. Und wie ich es handhabe

Soooo *händereib* Ich hatte ja mal eine Zusammenstellung meiner bisherigen Think-Pink-Methoden versprochen. Und hier ist sie (jeweils mit Verlinkung des entsprechenden Posts):

- sich an vergangene Erfolge erinnern
- kleine Erfolge würdigen, z.B. die pünktliche Straßenbahn
- den Entschluss treffen, positiver durchs Leben gehen zu wollen
- sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren: Was höre/sehe/rieche/fühle ich gerade? Was ist jetzt gerade gut?
- Regeln mehr als Empfehlungen betrachten und mehr seine eigenen Entscheidungen treffen
- das Wertequadrat: den positiven Kern einer negativen Eigenschaft anerkennen, sich diesen bewahren ...
- ... und den positiven Gegenpol zu diesem Kern finden und darauf achten, wo man sich bereits entsprechend verhält
- negative Gefühle als normalen Teil seiner Persönlichkeit annehmen

Da ist doch schon mal eine nette kleine Sammlung zusammengekommen :) Die Reihenfolge ist willkürlich gewählt, es kann und darf sich jeder das raussuchen, was ihm am besten gefällt. Das sind alles Techniken, die auch in der psychologischen Fachliteratur so oder so ähnlich beschrieben werden. Was sie natürlich nicht unfehlbar macht. Denkt nicht, nur weil irgendwo "Psychologische Fachliteratur" draufsteht, das wäre der Heilige Gral. Wenn, dann ist es maximal der state of the art. Und das heißt auch nicht, dass wenn es euch nichts bringt, dass dann mit euch was nicht stimmt. Und am wirkungsvollsten ist es, sich erstmal auf eine Technik zu konzentrieren, nicht alle auf einmal, ne? Nur so für als kleiner Tipp für die Perfektionisten ;) Wenn das eine dann fluppt, kann man sich natürlich gerne dem nächsten zuwenden.

Wie ich es im Moment handhabe

Bei mir sieht es gerade so aus, dass ich ein kleines Notizbüchlein führe, in das ich jeden Abend (also theoretisch; praktisch mach ich das nicht jeden Abend - eine gewisse Regelmäßigkeit ist ausreichend) eintrage, was ich alles geschafft habe, was gut war und was ich so richtig doof fand. In verschiedenen Farben, denn ich bin ein visueller, verspielter Typ und so macht mir das am meisten Spaß :)

"Was ich geschafft habe" betrifft den Punkt "kleine Erfolge würdigen". Dort kommen alle Dinge rein, die ich mir für den Tag vorgenommen und erledigt habe. Dazu zählen Abwasch und Einkauf ebenso wie ein verfasster und veröffentlichter Post hier oder eine riiiesengroße Prüfung. Wer weniger als drei Dinge findet, die er am Tag geschafft hat, der muss sich entweder mehr anstrengen oder braucht vielleicht seinen Blickwinkel nur etwas zu verändern. Wenn es für dich gerade eine Herausforderung ist, den Tag einigermaßen rumzubringen, etwas zu essen und zu schlafen, dann sind das möglicherweise gerade deine Erfolge. Ich denke, Erfolg ist etwas ganz Individuelles und Momentanes. Wer nur den Flug zum Mars als Erfolg gelten lässt, wird vermutlich nie zufrieden sein.

"Was gut war" betrifft den Punkt "Sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren". Okay, als Tagesrückblick geht es nicht mehr wirklich um das Hier und Jetzt, ist aber oft hilfreich für Leute, die am Ende des Tages nur das Negative vor Augen haben ("über verschüttete Milch weinen"). Oder wie ich schon wieder leicht gestresst an den nächsten Tag denken ("über ungelegte Eier gackern"). Mir hilft es dann, nochmal innezuhalten und den vergangenen Tag Revue passieren zu lassen. Das können ganz kleine Dinge sein, die dort auftauchen, wie etwa das rote Weinlaub, das ich gesehen habe, das leckere Mittagessen, der Regenschauer am Morgen oder auch etwas Großes wie eine Beförderung oder ein tolles Kompliment - alles, was einem an dem Tag ein gutes Gefühl gegeben hat, ob nur für einen Augenblick oder für den ganzen Tag.

"Was ich so richtig doof fand" ist meine Hommage an die negativen Gefühle. Sie sollen nicht untergehen in der positiven Sichtweise, sondern weiter Teil meines Lebens sein dürfen. Also erinnere ich mich auch daran, was ich gar nicht gut fand, wo ich mich ängstlich oder wütend gefühlt habe, was mich genervt hat oder wo ich ganz traurig war. Denn das gehört auch zu mir. Ich mach es so, dass ich mir das Negativ-Highlight heraussuche und es aufschreibe. Das reicht bei mir ;) Natürlich kann man auch mehr negative Erlebnisse aufschreiben, aber das kann dazu führen, dass man sich dann wieder darin verliert. Am besten jeder schaut selber für sich, was er mehr üben muss - die negativen Gefühle annehmen oder die positiven Dinge wahrnehmen. Wenn man sich unsicher ist, hilft vielleicht eine gerechte Verteilung: Drei positive und drei negative Dinge. Das ist dann auf alle Fälle ausgeglichen ;)

Der Blick auf das eigene Leben wird dadurch vielleicht ein bisschen positiver, aber vor allem eins: klarer und realistischer. Denn das ist einfach das ganz normale Leben: Positives und Negatives. Dinge, die man schafft, und Dinge, die man nicht schafft. Die notwendigen oder gewünschten Veränderungen folgen dann auf diese Betrachtungsweise scheinbar wie von allein.

Samstag, 6. Oktober 2012

Und jetzt noch einen Loooooooping!!

Mein hier (zweiter Anstrich) erwähnter Halswärmer ist auch fertig, wie man dem folgenden Bild unschwer entnehmen kann:

Drumrumwickelum für den Hals :)
Er besteht aus zwei Stoffrestrechtecken in Lila und Schwarz, beides Jersey. Der lila Jersey ist der samtige von meinem UFO-Shirt (demnächst mache ich eine Shirtwoche, da kommen die ganzen UFO-Shirts unter die Nadel, plus eins aus dem schwarz-magenta Streifenjersey vom letzten Stoffmarkt). Bitte, wer mir sagen kann, wo es solchen tollen samtigen Jersey zu kaufen gibt, der bekommt von mir sofort... äh... 200 Millionen selbstgesammelte Kastanien! :D Ich liebe diesen Stoff *flausch*

Obwohl mir übrigens bewusst war, dass man beim Zusammennähen des Loops aufpassen muss wie ein Heftelmacher, dass am Ende auch wirklich ein Loopschal rauskommt, und ich auch schon öfter mit ähnlichen Kanditaten zu tun hatte, wo man räumlich etwas um die Ecke denken muss, habe ich es trotzdem verbockt und hatte erstmal eine Art Muff in den Händen. Ganz groß! :D Also wieder auftrennen und nochmal neu zusammennähen...


Das vom Kopf reißen bei aufkommenden Hitzewallungen klappt ganz gut, auch wenn die Frisur (welche Frisur?) etwas leidet. Allerdings hab ich überlegt, ob es nicht sinnvoller wäre, den Loop gleich verdreht zusammenzunähen, so dass er dann, nachdem man ihn sich über den Kopf geschlungen hat, unverdreht ist? Versteht jemand, was ich sagen will? Oder ist das sowieso der übliche Loopstandard und ich habe es nur noch nicht mitbekommen?

Was das Kleidungsstück Loopschal an sich betrifft, so hat das erste Probetragen im Vergleich zu meinem Dreieckstuch gezeigt, dass ich es durchaus angenehm finde, nicht immer nachjustieren zu müssen und auch beim Bücken keine Tuchenden (Tuch-Enden ;)) vor dem Gesicht baumeln zu haben. War also sicher nicht mein letzter Loop. Vor allem kann ich da mal meine Jerseyreste verbraten, die mir für T-Shirts immer etwas zu bunt sind :)

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Zieht euch warm an!

Der Winter kann kommen, meine Jacke ist fertig, wiihiii! :D




Gefällt sie euch? Ich bin ja ganz stolz auf mich, dass ich sie doch so gut hinbekommen habe. Für das Design gebührt nicht mir das Lob (wie hier schon mal erwähnt), nur für die ryannegemäße Adaption selbigens und die handwerkliche Geschichte. Bei Letzterem ist wie gesagt noch Luft nach oben. Ich würde z.B. gerne noch lernen, Reißverschlüsse wellenfrei einzunähen. Kennt ihr da einen Trick? Auch habe ich es  noch nicht ganz raus, wie man die einzelnen Lagen am sinnvollsten miteinander verbindet, möglichst ohne außen die Nähte zu sehen. Da habe ich dann bei Cordeinfassung, Reißverschluss, Innenfutter, Außenstoff kapituliert und es *irgendwie* zusammengenäht, teilweise per Hand

Ich lasse einfach mal die Bilder sprechen:

Stencil

Tasche

Ärmel

Seitenansicht Kragen und Kapuze

Rückansicht Kapuze


Um nochmal das Material zusammenzufassen:
- Außenstoff: Baumwollköper
- Futter: Baumwollvlies
- Innenstoff: Baumwollfleece
- Einfassung: Feincord

Was ich im Moment noch nicht abschätzen kann, ist der Temperaturbereich, für den sich diese Jacke eignet. Für drinnen ist sie auf alle Fälle zu warm :D Aber wie winddicht sie ist, weiß ich halt erst, wenn ich es mal ausprobiert habe. Ich schätze mal, für unter Null werde ich sicher auf etwas anderes zurückgreifen, aber so für den Schmuddelherbst dürfte sie ganz gut passen :)

Montag, 1. Oktober 2012

Think pink - think black: Vom Umgang mit negativen Gefühlen und über ihre Daseinsberechtigung

Bevor ich alle bisher vorgestellten Techniken für ein positiveres Lebensgefühl nochmal zusammenfasse, möchte ich aus einem persönlichen Anliegen mal einen Blick auf die andere Seite werfen - auf die negativen Gefühle (die wir selbstverständlich alle nicht haben, sondern nur die anderen ;)): Wut, Hass, Angst, Ärger, Enttäuschung, Trauer, Neid, Unruhe.

Im Sinne des Wertequadrats ist es wichtig, diesen Aspekt des Lebens trotz allem positiven Denken nicht aus den Augen zu verlieren, denn sonst verkommt das positive Denken zu einer Fratze, einer Fassade, die leugnet, dass es auch noch etwas anderes gibt. Zu viel des Guten wieder einmal. Positives Denken, so wie ich es hier meine, versteht sich als Gegengewicht zu einer oft einseitigen, übermächtigen negativen Denkweise. Es soll die negativen Gefühle weder verleugnen, noch ersetzen, sondern ergänzen, um eine bessere Balance im Leben zu finden. Es geht auch nicht darum, eine positive Scheinrealität zu erschaffen, sondern wahrzunehmen, was tatsächlich an Gefühlen da ist. Als Wertequadrat sieht das so aus:


Warum soll man überhaupt was mit seinen dunklen Seiten zu tun haben wollen? Die nerven doch nur rum und halten einen von dem ab, was man eigentlich tun und fühlen will! Nun, die Antwort lautet: Weil sie dir etwas Wichtiges über dich selbst verraten. Sie zeigen dir, wo deine Grenzen liegen, wo du verletzbar bist. Sie sind ein Teil von dir, sie sind einfach da. Ich sage gern den Satz: "Willkommen bei uns Menschen!" Sich auch mal schlecht fühlen ist Teil jedes normalen, menschlichen Erlebens und es geht darum, diesen Teil zu akzeptieren und zusätzlich unser Auge für das Positive, das AUCH da ist, zu schärfen.

Positives Denken meint, die Realität erstmal festzustellen: "Okay, mir gehts gerade richtig scheiße. Ich bin sehr wütend/traurig/ängstlich/enttäuscht." Und in einem nächsten Schritt besteht die Möglichkeit (!), dieses Gefühl anzunehmen, und danach zu kucken, ob sich der Situation vielleicht AUCH etwas Positives oder Komisches abgewinnen lässt: "Okay, ich bin gerade krank und fühle mich kacke. Das Gute daran ist, dass ich den ganzen Tag mit der Katze auf dem Sofa liegen kann." Es ist aber auch okay, sich scheiße zu fühlen und gar nichts Positives wahrzunehmen. Es ist okay zu versuchen, etwas Positives wahrzunehmen und es nicht zu schaffen. Es ist okay, positives Denken als Schwachsinn abzutun und die Welt als durch und durch schlecht anzusehen. Jeder hat seine eigene Wahrheit.

Mir persönlich fällt es auch oft schwer, meine negativen Gefühle anzunehmen. Ich bin ein unruhiger Geist, immer auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten. Darum verzettel ich mich gerne auch mal und muss mich bremsen, um nicht übers Ziel hinauszuschießen. Das Gute daran ist (ha!), dass ich eine hohe Veränderungsmotivation habe und nicht dazu neige, mich in meinem Elend zu suhlen. Ich neige eher zum Nicht-haben-wollen. Andere neigen zum Verdrängen. Dazu ist auch zu sagen, dass beides nicht per se schlecht ist, sondern erstmal eine normale und gesunde menschliche Reaktion auf zu starke negative Gefühle. Es ist okay, sich zu schützen, man muss sich nicht mit jedem Mist herumschlagen. Wenn überhaupt, dann nähert man sich seinen dunklen Seiten am besten schrittweise, immer nur so viel, wie man eben gerade verträgt, denn das erfordert viel Kraft und die muss man ja auch erstmal übrig haben. Auch hierzu ein Wertequadrat:


Die obere Zeile des Wertequadrats stellt immer ein Ideal vor. Die untere das negative Ideal. Keiner von uns befindet sich ganz unten oder ganz oben. Und wahrscheinlich werden wir auch alle immer irgendwo dazwischen bleiben. Wunder würde ich erstmal keine erwarten. Aber es ist durchaus im Rahmen des Möglichen, ein paar Schritte voranzukommen, etwas positiver durchs Leben gehen zu können und etwas besser mit seinen negativen Gefühlen umgehen zu können. Jeder kleine Schritt sorgt für etwas mehr Lebensqualität. Und das halte ich auch für anerkennenswert. Du hast es geschafft, heute einmal etwas Positives wahrzunehmen? Super! Dir ist es nicht gelungen? Da ärgerst du dich vielleicht darüber - verständlich. Aber morgen ist auch noch ein Tag, vielleicht gelingt es dir dann! :)

Kommen wir nochmal konkret zum Umgang mit den negativen Gefühlen. Zunächst einmal, wenn ein negatives Gefühl auftaucht, heißt es, es ernstzunehmen und erst dann auf seinen Wahrheitsgehalt zu prüfen. Was ist daran für mich nützlich, was nicht? Eine Möglichkeit, um dieses Gefühl willkommen zu heißen, ist, es einfach zu begrüßen: "Ach, hallo Traurigkeit, da bist du ja wieder! Komm rein, mach es dir gemütlich." Das bedeutet, dass man einerseits die Realität des Gefühls anerkennt (es ist ein Teil von mir), aber sich auch nicht damit überidentifiziert (es ist NUR ein Teil von mir, nicht mehr). Ähnliches habe ich letztens schon mal ausgeführt.

Das war jetzt viel Text, aber es war mir sehr wichtig, nochmal explizit darauf hinzuweisen, dass man bei aller Beschätigung mit den positiven Dingen die andere Seite nicht aus den Augen verliert. Beides ist gut und wichtig, beides enthält einen Teil der persönlichen Wahrheit, und zusammen sind beide Seiten schlauer als jede nur für sich. In diesem Sinn versteht sich auch der Titel meines Blogs: Think pink - wear black. Think pink steht für die Freude, die Leichtigkeit, die Ausgelassenheit. Wear black steht für die Schwere, die Tiefe und den Stillstand. Mit dem Kopf in den Wolken und den Füßen auf dem Boden. So geht Ganzheitlichkeit.

Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich offen für Kritik bin. Bitte denkt nicht, ich hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen oder der Herr Schulz von Thun oder auf wen ich mich gerade beziehe. Das, was ich hier schreibe, ist meine Sichtweise und die ist sicher nicht unfehlbar. Der einzige Grund, warum es nicht die Möglichkeit gibt, eine negative Kurzreaktion zu hinterlassen, ist der, dass ich mit einem Klick bei "Bäh" nichts anfangen könnte, weil ich gar nicht wüsste, was den Anklickenden an meinen Ausführungen stört. Ich würde mir sicher viele Gedanken machen, aber zu keiner Lösung kommen. Wie auch? Kritik möchte ich also sachlich und ausformuliert haben, dann kann ich am besten darüber nachdenken. Vielleicht kann ja noch was lernen? Darüber wäre ich sehr dankbar, ich lerne gerne dazu! Mein Geschreibe hier ist nicht als Heilslehre zu verstehen, sondern als Angebot, sie - ähnlich wie ein neues Kleidungsstück - mal anzuprobieren und dabei kritisch zu überprüfen, ob sie zu einem passt oder nicht. (Und es mir gegebenenfalls zurückzumelden ;))