Sonntag, 23. Juni 2013

Erdbeerzeit

Im Garten geht es jetzt dank der Sonne und der Wärme der letzten Tage endlich mal voran. Wird ja auch Zeit ;) Momentan kann ich alle zwei Tage ein Pfund Erdbeeren nach Hause schleppen, und so ernähre ich mich zur Zeit hauptsächlich von Erdbeeren.


Was ich ganz spannend finde, ist, dass meine Erdbeeren ganz anders aussehen als die im Laden. Selbst im Bioladen sind sie viel größer und viel gleichmäßiger in Farbe, Form und Größe. Und natürlich frei von Dreck. Meine sind zum Teil krumm und buckelig, hell- bis dunkelrot, haben Fraßstellen und gehen von Erbsen- bis Melonengröße (na gut, so groß sind sie dann doch nicht *g*). Und ich muss sie vorm Essen erstmal ausführlich baden, damit es nicht knirscht beim Essen.

So wird einem beim Einkaufen eine Realität vorgegaukelt, die es so in Wirklichkeit nicht gibt. Ein befreundeter Biobauer meinte auch mal, dass er seine Kartoffeln nur bis zu einer bestimmten Größe auf den Markt bringen kann, obwohl sich kein Kunde über zu große Kartoffeln beschwert, weil die ja leichter zu schälen sind als die kleinen. Ich frag mich dann immer, was mit den nicht normgerechten Früchten passiert. Ich möchte gerne glauben, dass sie zu Fruchtsoßen oder Kartoffelpuffern verarbeitet werden, aber so recht gelingt mir das nicht...

Gestern habe ich übrigens ein Erdbeer-Schichtdessert nach Tiramisu-Art gemacht, ohne zusätzliche Zuckerzugabe. Sozusagen ein Tiramisu für den Alltag. Statt Löffelbiskuit hab ich Zwieback genommen (es gibt auch welchen ohne Zucker) und als Creme 250g Magerquark, 250g Joghurt und etwas gemahlene Vanille verrührt. Die Hälfte der Erdbeeren hab ich mit etwas Apfelsaft püriert, damit die Zwiebackse getränkt, Creme darüber, restliche Erdbeeren in Scheiben, und noch je eine Schicht Zwieback, Püree und Creme. Darüber Kakaopulver, so man mag. Dann ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen gelassen. Der Mann hat es mit skeptischem Blick gegessen, aber nicht im hohen Bogen wieder ausgespuckt. Mir hat es auf alle Fälle geschmeckt, die Creme war schön cremig und die Erdbeeren sind ja auch süß.

Auch schon getestet und für gut befunden habe ich einen Erdbeershake aus Erdbeeren (ach!), ein paar Löffeln Joghurt und Haferflocken, einer Prise Vanille und Dinkelmilch.

Freitag, 21. Juni 2013

Wer bin ich, und wenn ja, warum wie viele? - Innere Teambildung als Möglichkeit zur Lösung komplexer Probleme am Beispiel des Zuckerkonsums

Ja, ein extrem sperriger Titel. Und der Post wird nicht minder gehaltvoll, das kann ich euch schon mal prophezeien. Aber jetzt ist es ja wieder etwas kühler und wir können alle wieder etwas besser denken. Also auf in den Kampf! ;)

Heute schleppe ich mal wieder den Herrn Schulz von Thun heran. Ich habe ja neulich erfahren, dass es Leute gibt, die ihn gar nicht gut finden. Ich war ja entsetzt! Wie kann man Schulz von Thun nicht mögen?!! Aber so ist es im Leben: Was der eine für den Stein der Weisen hält, ist für den anderen nur ein blöder Kiesel, der ihm sinnlos im Weg herumliegt. Wer hat Recht? Ich weiß es nicht. Darum möchte ich euch auch wieder einmal ermutigen, nicht einfach alles zu glauben, was ich hier schreibe, sondern für euch selbst zu prüfen, was sich stimmig anfühlt und was nicht (das sagt der Herr Schulz von Thun übrigens auch selbst!).

Ein Thema, das in seinem Buch "Miteinander reden, Band 3: Das 'Innere Team' und situationsgerechte Kommunikation" ausführlich durchgekaut wird, ist die innere Teambildung. Der Herr Schulz von Thun ist ja Kommunikationspsychologe und daher geht es ihm darum, in diesem Schritt zu einer inneren Klarheit und einer eigenen elaborierten Position zu kommen und diese dann in die Kommunikation mit anderen zu tragen. Ich habe die innere Teambildung aber auch unabhängig von Gesprächssituationen für mich als sehr hilfreich erlebt, gerade wenn es um die Lösung schwieriger und komplexer innerer Probleme und Widersprüche geht. Und darum möchte ich sie heute vorstellen.

Damit es besser verständlich wird, gibt es zur Illustration ein Beispiel: Nehmen wir mal (höchst hypothetisch) an, jemand habe sich auf die Fahnen geschrieben, seinen übermäßigen Zuckerkonsum herunterzuschrauben. Gründe dafür gibt es sicher verschiedene (eine interessante Reportage mit dem Titel "Zeitbombe Zucker" gab es letztens beim NDR, nur falls sich jemand dafür interessiert). So, und trotz bester Absichten, erwischt sich derjenige nahezu täglich beim Naschen und kann es nicht lassen. Ja, was ist denn da los?! Es liegt jetzt nahe, sich selbst als nachlässig und undiszipliniert zu beschimpfen und den Druck zu erhöhen. Nicht mehr in der Nähe vom Süßem aufhalten! Nur noch Salatblätter! Zackzack! Aber das könnte der inneren Realität möglicheriwese nicht gerecht werden und zur Folge haben, dass man doch weiter Süßes mampft und sich dabei mies fühlt. Also vielleicht doch mal genauer hinsehen...

Schulz von Thun sagt, dass innere Widersprüche (oder "Innere Pluralität", wie er es nennt) normal sind und sogar eher die Regel als die Ausnahme. Wir Menschen sind sehr komplexe Wesen, da ist es fast logisch, dass man sowohl das eine, als auch alles andere will oder nicht will. So kommt es dann dazu, dass man verwirrt ist, sich selbst im Weg steht oder Dinge macht, die man eigentlich nicht will - oder doch? Die innere Teambildung entsteht durch eine Teamkonferenz und ist ein Hilfsmittel, um mit solchen Widersprüchen besser fertig zu werden. Sie geht davon aus, dass es keine negativen Impulse gibt, sondern dass alles, was da so in einem los ist, einen Wert hat (siehe auch meine Ausführungen zum Wertequadrat).

Als erstes geht es also darum herauszufinden, welche verschiedenen Werte und Impulse da gerade in einem konkurrieren. Erstmal sieht es so aus, als wären da lediglich zwei Seelen in der Brust (wie bei Goethe). Die eine sagt: "Iss Zucker!", die andere: "Iss keinen Zucker!" Die Motive der zweiten erahnt man vielleicht recht leicht: Es geht einem möglicherweise kurz- und auch langfristig besser. Bei genauerem Hinhören merkt man aber oft recht schnell, dass es meistens noch mehr als zwei sind, die da miteinander rangeln. Folgende "Stimmen" könnte man also identifizieren (also, nicht das wir uns jetzt missverstehen - wenn man wirklich Stimmen hört und nicht gerade unter Menschen ist oder das Radio anhat, ist das was anderes!):

  • "Süßes schmeckt lecker."
  • "Süßes essen macht Spaß, ich fühl mich besser und die Gelüste nach etwas Süßem sind danach weg."
  • "Zucker ist nicht gut fürs körperliche Wohlbefinden und die Gesundheit."
  • "Ich hab mir vorgenommen, weniger Süßes zu essen. Daran will ich mich auch halten."

Es gibt sicher noch ein paar mehr Stimmen, aber ich denke, fürs Erste reicht das. Falls man dann am Ende doch nicht weiterkommt, kann man ja nochmal genauer nachspüren, ob man noch ein paar Stimmen überhört hat. Denn es gibt wie in jedem Team laute und leise Stimmen. Solche, die einfach dazwischenbrüllen, und welche, die erst was sagen, wenn man sie konkret anspricht.

Schulz von Thun empfiehlt nun, diesen "Stimmen" einen Namen zu geben und ein Aussehen, ihre Motive zu ergründen und sie wertzuschätzen. Gleich vier Dinge auf einmal! Aber die sind sinnvoll, denn es führt zu zweierlei: Einmal identifiziert man sich mit seinen Anteilen und stellt fest: "Aha, das bin ich also alles." Und gleichzeitig disidentifiziert man sich mit den einzelnen Teilen, weil man merkt, dass man nicht nur so, sondern gleichzeitig auch ganz anders ist. Und dass jeder Teil für sich okay ist und etwas beizutragen hat. So, gut, kapiert, dann hab ich das also mal exemplarisch versucht. Das sind also die vier Hauptakteure für das Zuckerdilemma:


Bitte kniet nieder vor meinen zeichnerischen Fähigkeiten :D Schon ein bunter Haufen, der sich da versammelt hat. Da haben wir also einmal den Süßen Zahn, dem Süßes einfach gut schmeckt. Das liegt ja auch in unseren Genen, dass wir so auf Süßes anspringen, denn süß = ungefährlich. Die zweite Stimme habe ich Happy Käppi genannt, ohne dass das jetzt einen tieferen Sinn hat. Happy Käppi geht es um Wohlbefinden und gute Laune, und zwar sofort. Analogien aus Alltag und Literatur sind hier der innere Schweinehund oder das innere Kind. Immer geht es bei diesem inneren Persönlichkeitsanteil um die sofortige Befriedigung seiner Bedürfnisse. Man kann hier schon ahnen, dass dieser Teil derjenige ist, der die Zuckerabstinenzpläne eventuell besonders stark sabotiert. Insofern wäre es sinnvoll sein, ihm bei der Lösung des Problems besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Dann haben wir noch die Gesundheitsministerin, die aus dem Grund, das sie die rationalen Argumente auf ihrer Seite hat, eine möglicherweise sehr klare und deutliche Stimme im inneren Orchester hat. Last but not least gibt es noch die Zielüberwacherin, der es wichtig ist, gesteckte Ziele einzuhalten. Mit diesen beiden eher vernunftorientierten Anteilen identifiziert man sich in der Regel besonders gern, zumindest wenn man sich gerne als jemanden sehen würde, der vernunftgeleitet ist. In diesem Falle wäre es also wichtig zu merken und anzuerkennen, dass man auch eher "unvernünftige", bedürfnisgeleitete Anteile hat. Diese gehören auch zu einem dazu (Identifikation), machen aber auch nur einen Teil der Gesamtpersönlichkeit aus (Disidentifikation). Und auch diese beiden Teile haben einen Wert: Den Überlebensvorteil (süßer Zahn) sowie das seelische Wohlbefinden und die Konzentration auf die Gegenwart (Happy Käppi). Aber: Jeder hat seine ganz eigene Persönlichkeitsstruktur, so dass bei ein und demselben Ziel bei zwei Menschen ganz verschiedene Akteure auf der inneren Bühne auftreten können.

Man muss diesen Schritt natürlich nicht zwangsläufig zu Papier bringen. Es ist sicher auch eine Möglichkeit, sich die einzelnen Figuren nur vorzustellen oder sie zu benennen. Das Aufmalen kann aber eine ziemlich wirkungsvolle Sache sein und der Aufwand lohnt sich dann vielleicht wenigstens für wichtigere Problemstellungen.

Nun kommt der nächste Schritt, jetzt lassen wir die die einzelnen Akteure erstmal aufeinander los. Das ist deswegen sinnvoll, weil hier die Konflikte zwischen den Anteilen sichtbar werden. Na dann mal los, Freunde:

Süßer Zahn: "Mmmmh, vor allem Schokolade ist ja sooo lecker!"
Gesundheitsministerin: "Aber sie ist schlecht für deine Gesundheit. Für die Zähne und langfristig auch für den ganzen Körper."
Happy Käppi: "Du bist immer sooo ernst und soooo steif, hab doch mal ein bisschen Spaß!"
Gesundheitsministerin: "Ich hab Spaß, aber krank zu sein ist überhaupt nicht spaßig."
Süßer Zahn: "Schokolade ist aber gut fürs Herz UND für die Seele."
Gesundheitsministerin: "Aber nicht der Zucker in der Schokolade. Den braucht niemand, der ist nur schlecht."
Happy Käppi: "Ein bisschen Zucker ab und zu kann doch nicht schaden."
Gesundheitsministerin: "Ab und zu, ja, aber wir reden hier von mehr als 50 Gramm täglich."
Happy Käppi: "Mannomann, deine starren Regeln gehen mir so auf den Geist!"
Zielüberwacherin: "Aber es ist wichtig, sich messbare Ziele zu setzen und diese einzuhalten."
Happy Käppi: "Das klingt sooo nach Arbeit. Können wir nicht einfach stattdessen mal was machen, das Spaß macht?"
Zielüberwacherin: "Ziele zu erreichen MACHT Spaß!"
Süßer Zahn: "... und sie mit Schokokuchen feiern!"
Happy Käppi: "Du sagst es!"

Diese Diskussion ist hier ziemlich friedlich verlaufen. Man merkt, dass Happy Käppi und die Gesundheitsministerin diejenigen sind, die am meisten aneinandergeraten und am hitzigsten diskutieren. Aber trotzdem wirken sie nicht feindselig. Es kann aber auch passieren, dass so eine Diskussion viel heftiger abläuft. Wichtig ist es, sie an dem Punkt zu beenden, wo die Akteure anfangen, sich im Kreis zu drehen, oder es sich hochschaukelt. Wenn klar ist, wer was will und wo die Konflikte liegen, kann man die Diskussion beenden und zum nächsten Schritt übergehen. Jetzt werden die Inhalte der Diskussion zusammengefasst und strukturiert. Um folgende Punkte geht es bei meiner Runde:

    • Wie viel Süßes ist gesund?
    • Was ist mit dem seelischen Wohlbefinden?
    • Wie kann man seine Ziele auf entspannte Art und Weise erreichen?

    Es geht nun also darum, die verschiedenen Motive möglichst gut unter einen Hut zu bekommen. Dafür fühlt man den Teammitgliedern einzeln auf den Zahn, unter welchen Bedingungen sie bereit sind, von ihrer Position abzurücken, und wie weit. Wenn man die einzelnen Anteile angehört hat und sie ernstnimmst, sind sie auch eher bereit, Zugeständnisse zu machen, und stellen sich weniger quer:

    • Inwieweit kann der süße Zahn sich vorstellen, auf Süßes zu verzichten? "Ich möchte nicht nie wieder Süßes essen, das fänd ich doof, dafür ist es viel zu lecker. Aber ich kann damit leben, wenn es nur ab und an etwas gibt, z.B. zu besonderen Ereignissen. Und Kakao gibts ja auch ohne Zucker."
    • Wieviel Ernsthaftigkeit verträgt Happy Käppi? "Ich will natürlich auch, dass es mir auch in zehn Jahren noch gut geht, weil ich ja will, dass es mir *immer* gut geht. Aber wenn ich auf Süßes verzichte, dann will ich nicht einfach leiden, sondern etwas anderes machen, das auch kurzfristig Spaß macht. Und ab und zu was Süßes fänd ich gut."
    • Inwieweit ist die Gesundheitsministerin bereit von ihren strengen Regeln abzuweichen? "Wie gesagt, mit ab und zu was Süßem, z.B. zu besonderen Ereignissen, kann ich gut leben, das wird sicher keine schweren Schäden anrichten. Dann muss man dabei ja auch nicht so sehr darauf achten, wie viel man isst und kann sich auch mal den Bauch mit Süßem vollschlagen."
    • Und was denkt die Zielüberwacherin, wie weit würde sie mitgehen, wenn es um das Thema Lockerlassen geht? "Mit ein paar Ausnahmen hab ich sicher kein Problem. Und auch nicht damit, die Ziele so zu stecken, dass sie für alle gut erreichbar sind, und sie dann entsprechend zu feiern. Aber nicht unbedingt mit etwas Süßem."

    Wie so oft zeigt sich: Gemeinsam ist man schlauer als jeder für sich. So, und darum werden die einzelnen Standpunkte zu einem hoffentlich harmonischen Ganzen integriert. Das könnte dann so aussehen:

    • Im Alltag gibt es außer Obst nichts Süßes, zu besonderen Gelegenheiten ist es aber erlaubt. Bei denen muss man dann auch nicht darauf achten, wie viel man isst. Besondere Gelegenheiten sind: Geburtstagsfeiern, Feiertage wie Ostern, Halloween oder Weihnachten, Urlaub (Einschränkung hier: ein Tag pro Woche). Wenn man nicht wöchentlich auf zehn Feiern geht, passt das ganz gut so, denke ich ;)
    • Man könnte darauf achten, was einem außer Süßem zu essen noch kurzfristig Freude bereitet. Dazu kann man sich z.B. immer dann eine Notiz machen, wenn man etwas gemacht habe, bei dem man sich gut gefühlt hat. Bloggen beispielsweise ;) Solche Dinge kann man dann auch möglichst oft machen, nicht erst, wenn der Süßhunger kommt.
    • Das Ziel, das man sich setzt, sollte gut erreichbar sein. Hilfreich ist es dabei oft, wenn das Ziel positiv formuliert ist, wenn man es als Experiment betrachtet, mit anderen darüber spricht und es nicht zu weit in der Zukunft liegt.Vielleicht probiert man es erstmal für ein paar Tage.
    • Wenn man das Ziel erreicht hat, wird ich das feiern, allerdings nicht mit was Süßem ;) Vielleicht gibt es etwas anderes Schönes, das man sich kaufen möchte. Nun bin ich nicht so der größte Fan von externen Belohnungen, weil es möglicherweise den Fokus von den eigentlichen positiven Konsequenzen weglenkt. Aber ich denke, für den Anfang ist das schon okay so. Es geht ja auch nicht darum, eine perfekte Lösung zu finden (wenn es die überhaupt gibt), sondern eine für einen selbst stimmige.

    Vielleicht habt ihr jetzt ja auch Lust bekommen, die Teamkonferenz mal für eine Sache bei euch auszuprobieren, bei der ihr euch unsicher seid, wie ich euch entscheiden sollt, oder euch gefühlt im Kreis dreht. Ich fass die einzelnen Schritte daher nochmal zusammen:

    1. Teammitglieder identifizieren: Wer spricht da alles? Wie heißen sie? Wie sehen sie aus?
    2. Jedes Mitglied einzeln anhören: Was haben sie zu sagen? Was sind ihre Motive? Was ist ihr Wert?
    3. Diskussion zwischen den Mitgliedern zulassen und ggf. rechtzeitg beenden
    4. Strukturieren der Inhalte der Diskussion und Konflikte bzw. Ziele herausarbeiten
    5. Teammitglieder danach befragen, welche Möglichkeiten sie für sich sehen, die Konflikte zu bewältigen und die Ziele zu erreichen
    6. Die Überlegungen zu einer Lösung integrieren.

    Bitteschön! :)

    Dienstag, 18. Juni 2013

    Heiß auf Eis!

    Meine Antwort auf die aktuelle Hitzewelle: Blitzeis! :D


    Für eine Portion 125g tiefgekühlte Heidelbeeren, eine halbe in Scheiben eingefrorene Banane und 200ml kalte Dickmilch im Mixer zu einer Masse verarbeiten. Statt der Dickmilch geht auch alles andere Milchige, wie Joghurt, Buttermilch, normale Milch, Pflanzenmilch... Ich wollte nur mal Dickmilch ausprobieren, weil ich die noch nie hatte. Das Eis wird dadurch schön frisch, leicht säuerlich, aber nicht zu sauer, das mag ich nämlich auch nicht.

    Der Mixer sollte ordentlich Bumms haben, ansonsten muss man das Obst vielleicht etwas antauen lassen. Die Bananen hat es bei mir auch nicht richtig mit erwischt, aber ich find das ganz lecker delektabel, zwischendrin auf einem Stück gefrorener Banane rumzulutschen. Überhaupt, viel besser als anderes Eis, denn es klebt nicht so im Hals. Nimm das, Sommer!

    So, und jetzt geh ich gut erfrischt mal das lokale Schwimmbad finanziell unterstützen. Jeden Tag eine gute Tat! ;)

    Sonntag, 16. Juni 2013

    Der grüne Faden, erster zittriger Versuch. Und: Grün ist das neue Lila

    Meinem chaotischen, nimmermüden Affengeist versuche ich gerne mithilfe äußerer Ordnung und Struktur Herr zu werden. Wobei natürlich das im Link genannte Achtsamkeitstraining auch nicht zu verachten ist, weil es den Affen nicht nur im Zaum hält, sondern zähmt. Trotzdem macht sich eine äußere Ordnungshilfe auch für zahme Affen gut, hab ich mir gedacht. Und bis ich mal so weit bin, achtsam und tiefenentspannt zu sein, dürften auch noch zwei, drei Wochen vergehen. Also hab ich in der Zwischenzeit mal das System des Roten Fadens für meinen Hausgebrauch adaptiert.

    Prinzip ist ein Organizer/Notizbuch, in den/das man Hefte, Zettel, etc. ein- und ausheften kann. Problemlos, wie einem gerade lustig ist und ohne, dass man etwas lochen muss. Genial! Könnte glatt von mir stammen, die Idee. Tut sie aber mal wieder nicht. Aber wie immer: Im Nachmachen bin ich groß ;)


    Mein Ein-und-Ausheft-No-Loch-Organizer besteht außen aus Outdoorstoff, ein Überbleibsel von der Waschtasche vom letzten Jahr, den ich mit Sprühkleber auf einem Stück dicker Pappe befestigt habe. Innen findet sich grüner Wollfilz, den ich am vorderen Deckel so eingeschnitten habe, dass Taschen entstehen, wo Handy, Ipod und Zettelkram reinpassen. Als Terminkalender dient mir jetzt übrigens ein Hausaufgabenheft mit bunten Schafen drauf *määäh* :D


    Jetzt könnt ihr schon sehen, warum ich diesen Versuch als "zittrig" tituliert habe. Es war nicht so einfach, das Pappe-Stoff-Filzkonstrukt unter der Nähmaschine langzuwuchten. Die Maschine gab dem Druck immer wieder nach, was wellige Nähte und einige Flüche zur Folge hatte. Der Mann musste dann mit ran und von hinter der Nähmaschine gegenschieben. Dann ging es. Einigermaßen. Aber fröhlich war ich nicht!

    Hinten gibts auch noch einen Schlitz im Filz für den Papprücken eines Notizblocks. Und einen noch etwas unausgegorenen, engen Stiftehalter. Aber immerhin, es gibt einen! Wir wollen ja schließlich auch das würdigen, was ist ;)


    Und jetzt wirds spannend: Das Klammersystems des Originals konnte ich mit meinen bescheidenen Fähigkeiten nicht nachbauen, also habe ich einfach vier Gummis verwendet. Geht auch ;) Alle Mann Blick nach links:


    So kann man auch Hefte und Zettel schnell einspannen und ohne Rückstände wieder entfernen. Und es hält wirklich gut.



    Und weil ich den Organizer mit einem grünen Faden zusammengenäht habe, nenne ich ihn ganz originell "Der Grüne Faden" ;P Von meiner Adaptionsidee, die inklusive Hefte nur einen Bruchteil des Originals gekostet hat, bin ich ganz begeistert. An der Umsetzung lässt sich noch feilen. Vielleicht hab ich irgendwann mal noch Muse für Version 2.0. Im Moment funktioniert der erste Versuch trotz der nicht ganz so sauberen Optik. Was mich etwas stört, ist, dass der Organizer durch die Wellpappe recht wuchtig und unhandlich geworden ist. Das Original verwendet ja in der Grundversion Filz und Tanzboden (eine netter klingende Beschreibung für PVC-Boden, nehme ich an), was vermutlich etwas... formbarer daherkommt. Ich bin aber kein großer PVC-Fan. Leder will ich auch nicht verwenden. Vielleicht ginge ein Filz-Filz-Duo. Kann man dann zwar nicht mehr abwischen, aber irgendwas ist ja schließlich immer. Den Rücken würde ich aber vermutlich wieder mit einem Pappstreifen verstärken, weil durch die Gummis doch etwas Zug herrscht.

    So, und was näh ich als nächstes? Hm... wie wäre es zur Abwechslung mal mit was Grünem? ;)


    Nachdem Lila eine Zeitlang meine bevorzugte Zweitfarbe zu Schwarz war, steige ich aktuell immer mehr auf Grün um. Ich habe also sozusagen gerade meine grüne Phase ;) Das sind bestimmt meine grünen Wände, die im wahrsten Sinn des Wortes auf mich abfärben ;) Was aus dem Stoff, nachdem ich in gegrünt habe, werden soll, erfahrt ihr demnächst hier. Gleiche Stelle, gleiche Welle. Schalten Sie nicht um! *muahaha*

    Freitag, 14. Juni 2013

    Fünf am Tag - endlich wieder da! ;)

    Ich dachte, ich könnte ja mal wieder einen Fünf am Tag-Post dazwischen schieben, damit ihr mal wieder daran erinnert werdet, auch immer schön brav und artig eure fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen ;) Bei mir läuft das inzwischen ziemlich automatisch. Mir helfen dabei Routinen ungemein, also erstmal regelmäßige Mahlzeiten - bei mir Frühstück, Mittagessen, Nachmittagssnack und Abendbrot - und die fünf Portionen auf die Mahlzeiten aufzuteilen: morgens Obst und Gemüse, mittags Gemüse, nachmittags Obst, abends Gemüse. Aber ich bin auch jemand, der gut auf Strukturen anspringt. Spontanere Leute mögen sich von sowas eventuell eher abgeschreckt fühlen. Das kann ich nicht so gut beurteilen, ich bin nicht spontan :D

    Neulich las ich übrigens etwas über die Gründe, weshalb Menschen ihr Essen fotografieren und ins Internet stellen. Man will damit zeigen, dass man über ein bestimmtes Wissen über Nahrungsmittel und ihre Zubereitung verfügt, aber auch seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht unter Beweis stellen: "Seht her, was ich kann und wie weit ich es gebracht habe!" Jetzt wisst ihr's, ich mach das nur, um mein Ego mal ordentlich am Bauch zu kraulen *schnurr* ;)

    Ich hab mal zwei Tage zusammengestellt, bunt und lecker wie immer... Apropos "lecker": Das ist ja auch so ein überstrapaziertes Wort und auch nicht besonders vornehm, weil es für mich immer impliziert, dass man sein Essen an- und nachher den Teller ableckt. Letzteres praktiziere ich allerdings schon hin und wieder - nicht in freier Wildbahn, aber wenn ich mich unbeobachtet fühle, kann das schon mal vorkommen. Getreu dem Spruch: "Wenn du glaubst, du bist allein, leck dein Tellerchen rein." *g* So, jetzt aber die Bilder:

    Frühstück


    Das Frühstück ist bei mir immer recht ähnlich: Brot mit Belag - gerne was Frisches und/oder Flüssigeres, dazu Obst und Gemüse in Reinform. Trockeneres wie z.B. Schnittkäse ess ich lieber abends, morgens hab ich vor allem Durst! Links seht ihr Brot mit Kichererbsenaufstrich, Petersilie, eine halbe rote Paprika und eine halbe Melone. Rechts ist Hüttenkäse auf dem Brot, verziert mit Schnittlauch und Gurkenscheiben, dazu Apfelschnitze. Ja, ich ess immer noch Äpfel. Ich habe mich tatsächlich daran gewöhnt und hab manchmal direkt Appetit auf Apfel. Da sieht man mal, dass der Geschmackssinn lernfähig ist ;) Harte, saure Äpfel mag ich aber immer noch nicht, bäh! :P Dazu trink ich ganz gerne Tee. Zur Zeit bring ich mir manchmal aus dem Garten ein paar frische Kräuter mit und gieß die auf. Man muss aber reichlich nehmen und gut durchziehen lassen, sonst schmeckts nach nicht viel. Die Algen, die rechts oben in der Kanne schwimmen, sind Schokominze, Zitronenmelisse, Salbei und Frauenmantel.

    Mittagessen


    Das bunte Hundefutter auf der linken Seite sind Linsen (rote und Berglinsen gemischt) mit gebratenem Gemüse (Möhren, Lauch, Zucchini, Paprika, Brokkoli und Tomaten). Obwohl doch ein bis auf den erheblichen Schnibbelaufwand recht einfaches Essen, fand ich es ziemlich lecker (ha! schon wieder!). Rechts seht ihr einen Tortellini-Spinat-Auflauf. Beides macht auch ziemlich lange satt.

    Nachmittag


    Nachmittags kommt bei mir immer so der Zeitpunkt, wo ich was Süßes will. Links haben wir da einmal mit Bananen-Schoko-Quark gefüllte Wraps. Hier findet ihr das Originalrezept, welches ich entsprechend abgewandelt habe: Ich hab zum Einen aus Zeitgründen fertige Wraps genommen. Die aus dem Rezept hab ich dann gestern nachgebacken und eingefroren, für das nächste Ma(h)l, denn das kommt bestimmt. Für die Füllung hab ich einfach eine Banane gewürfelt, mit einem halben 125g-Becher Magerquark und ein wenig Wasser vermischt, auf den Wrap gemanscht und mit Kakaopulver bestreut. Also *mir* war das süß genug. Die Walnüsse hab ich vergessen *ups* :D Alles in allem ein recht guter Kuchenersatz :) Rechts im Glas schwimmt ein Orangen-Aprikosen-Shake, nach diesem Rezept. Ich hab wesentlich weniger Aprikosen genommen, 75g sind schon ziemlich viel, fand ich. Statt Buttermilch hab ich der Vorrätigkeit wegen 150g Joghurt genommen und statt der Haferkleie 2 EL Haferflocken - meine Allzweckwaffe ;) Den Honig hab ich weggelassen. Mein Pürierstab hat die Aprikosen nicht klein bekommen, vielleicht funktioniert das mit einem Mixer besser. So war es am Ende mehr was zum Löffeln als zum Trinken, aber auf alle Fälle... naaa? ... genau, lecker *bong* Das sind jetzt aber zwei für mich eher außergewöhnliche Nachmittagssnacks. Üblicherweise ess ich Joghurt oder Quark mit Obst, Hafer- oder Hirseflocken und ein paar Nüssen. Oder einen Beerenshake nach Art des Hauses (gefrorene Beeren und eine Banane gemixt mit Pflanzenmilch und Flocken).

    Abendbrot

    Beim Abendessen bin ich am experimentierfreudigsten, zumindest für meine Verhältnisse. Ob Salate, Suppen, gedünstetes Gemüse, überbackenes Gemüse, Ei mit Gemüse, Brot mit Belag und frischem Gemüse oder auch mal nur Gemüsesaft - hier lass ich dann so richtig die Sau raus, die beim Frühstück noch im Zaum gehalten wird :D Im Moment ist mir jahreszeitbedingt meistens nach Salaten aller Art. Zwei ihrer Vertreter gab es in den letzten Tagen:


    Einmal Couscoussalat mit Avocado, Tomaten und Cashewkernen und zum anderen Möhren-Kichererbsen-Salat. Die lassen sich auch gut mitnehmen, z.B. zum Feierabendgärtnern.


    Synonyme für lecker
    • appetitlich
    • delektabel (Noch nie gehört, aber super! :D)
    • delikat
    • deliziös
    • ergötzlich
    • kulinarischer/lukkulischer Genuss
    • köstlich
    • eine Gaumenfreude/ein Gaumenschmaus
    • schmackhaft
    • schmeckt nach mehr (Ach ja? Nach was denn?! Erdöl? Alten Socken? *g*)
    • schmeckt ausgezeichnet, vortrefflich, vorzüglich, exzellent, erlesen, ...
    • wohlschmeckend
    • mundend
    • und aus meiner Kindheit kenn ich noch: "Das ist ne Lecke!" ;)

    Die deutsche Sprache gibt da doch schon was her, oder? :)

    Mittwoch, 12. Juni 2013

    Abgesoffen - Garten 2.0

    Auch uns hatte der Regen der vergangenen Wochen fest im Griff, inklusive des Gartens. Nun wohne ich ca. 100 Höhenmeter über dem Fluss und der Garten liegt nochmal 50 Meter höher. Auch wenn ich öfter ganz schön schnaufe ob dieser Bergigkeit, bin ich aktuell doch ganz froh, dass Hochwasser hier oben auf dem Hügel kein Thema ist. Sollte das Wasser jemals so hoch kommen, bin ich mir sicher, dass die Sintflut da ist :D

    Trotzdem hat der Garten unter dem Regen, der mangelnden Sonne und den kühlen Temperaturen ganz schön gelitten. Alle Kürbis-, Zucchini- und Gurkenpflanzen hat es hingerichtet. Da war nichts mehr übrig außer die Salatkrägen, die Stützstäbe und die Klemmen :( Bei den Physalis das gleiche Bild. Rote Bete und Mangold sind nur vereinzelt aufgegangen und noch sehr klein. Auch die Möhren wachsen nicht wirklich und sind zum Teil den Schnecken zum Opfer gefallen. Der Spinat ist auch nur teilweise aufgegangen, hat winzige Blätter, blüht aber schon. Also allgemein gesprochen: Es wächst nicht besonders viel, und das, was wächst, wächst langsam. Das sind dann so Momente, wo ich froh bin, dass ich den Garten als Hobby betreiben kann und nicht davon leben muss.

    Minispinat im Reigen mit diverser Spontanflora (die immerhin auch nicht so schnell wächst)

    Wir sind dann gestern ins Gartencenter gefahren und haben ein paar Pflanzen nachgekauft. An und für sich mach ich das nicht so gerne, weil ich ökologisch gärtnern will. Und da gehört für mich dazu, das Saatgut bei Vereinen zu beziehen, die sich um Nachhaltigkeit und Fairness bemühen, z.B. bei Dreschflegel oder dem Biogartenversand. Es ist ja schon Wahnsinn, was für ein Tanz um die winzig kleinen Samenkörner betrieben wird und welche Blüten das Ganze treibt (Stichwort: Monsanto). So schnell kann Hobbygärtnern zum politischen Statement werden und darum werde ich auch weiterhin Pflanzen aus Nicht-Biosaatgut nur in Einzelfällen kaufen.

    So, alles nochmal von vorn...

    Bete-Beet vorm Aufforsten und danach

    Bunter Mangold
    Aber... es ist nie alles schlecht. So wachsen die Kräuter im Kräuterbeet recht munter. Der Frauenmantel (im Hintergrund) blüht schon fröhlich vor sich hin, der Salbei macht sich ordentlich breit und die Lavendelbüsche stehen kurz vor der Blüte. Ich finde, mit dem alten Holzzaun im Hintergrund gibt das Kräuterbeet immer ein ziemlich stimmiges Bild ab:


    Auch die Erbsen geben sich große Mühe, den Umständen zu trotzen und fangen jetzt an zu blühen:


    Und auch die ersten Erdbeeren konnten wir ernten - dem Namen entsprechend noch mit Erde dran ;)


    Hoffen wir mal, dass das Wetter sich jetzt etwas gefangen hat und wir doch noch reiche Ernte einfahren können :)