Wer mich kennt (und das sind nicht viele 😁), weiß, dass ich ständig irgendwelche neuen Workouts ausprobiere. Vielleicht hole ich mal gaaanz weit aus und erzähle, wie alles begann: Ich war ein sehr bewegungsfreudiges Kind (damals, vor 100 Jahren 💀). Wir hatten im Sommer einen Dauercampingplatz am See und das bedeutete: Jedes Wochenende von morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit Tischtennis spielen, Paddeln, Radfahren, Herumstromern, auf Bäume klettern, von Bäumen herunterfallen, usw. Im Winter gingen wir Skifahren. Und dann gab es noch den Schulsport... 😏 Ich war, trotz meiner Größe... bzw. Kleine (war immer die Drittkleinste) recht gut in allem, was mit Springen zu tun hatte - Weitsprung, Dreisprung, Hochsprung. Und bis zur Pubertät auch ziemlich gut im Ausdauerlauf. Aber ich war auch sehr ängstlich vor Höhen (Kletterstange 😖) und harten Dingen (Bälle 😝) und war daher nicht besonders beliebt bei Sportlehrerinnen, die dafür wenig Verständnis hatten, und wurde aus verschiedenen Gründen immer als Letzte in Mannschaften gewählt, so dass ich ein recht zwiespältiges Verhältnis zum Sport entwickelte.
In der Uni habe ich mich dann durch sämtliche Kurse durchprobiert, die für mich irgendwie interessant klangen: Pilates, Tischtennis, Skigymnastik, Westernreiten sowie Ballsport für Luschen und Eislaufen. Bei den letzten beiden bin ich hängengeblieben. Dann war die Uni vorbei und ich hatte ein paar gesundheitliche Probleme bekommen, wegen denen ich Sport vorübergehend ganz auf Eis gelegt habe. Und dann begann ein langer Weg zurück. Als erstes habe ich mir einen gebrauchten Heimtrainer angeschafft und bin darauf immer mal wieder ein halbes Stündchen locker geradelt. Als das recht gut ging, habe ich mir eine Matte zugelegt und ein paar Übungen gemacht. Aber noch recht unregelmäßig. Erst nach und nach (also wirklich über mehrere Jahre hinweg) habe ich mir eine Routine aufgebaut.
Inzwischen mache ich:
- Montag, Mittwoch und Freitag (manchmal auch Sonnabend statt Freitag) Kraftübungen
- Dienstag und Mittwoch Ausdauer
- Sonnabend nichts (oder Freitag)
- Sonntag Yoga (... oder das, was ich dafür halte 😆)
Aber wie gesagt, das habe ich nicht von jetzt auf gleich angefangen, sondern eher so vor 10 Jahren und in gaaanz kleinen Schritten 😄. Ich mache das immer gleich am Morgen nach dem Aufstehen, weil das für mich am besten passt und ich mich da am fittesten fühle. Wenn ich doch mal ausnahmsweise nachmittags ran muss, fühlt sich das immer an, als hätte ich Blei in den Knochen 💪. Ich turne auch nach wie vor zuhause, weil das für mich am einfachsten ist, direkt vom Bett auf die Matte zu rollen. Ich kenn mich nämlich und weiß genau, dass ich nie und nimmer in ein Fitnessstudio fahren würde, weil a) Menschen (nix gegen Menschen, ich bin einfach nur SEEEHR introvertiert und schüchtern) und b) nee... 😅 Und darüber hinaus gehe ich in der Woche auch gerne mal eine Runde spazieren und jedes Wochenende mit Mann wandern oder radfahren.
Das alles hat dazu geführt, dass ich mich jetzt mit 40 (😱😋) fitter fühle als vor 10 Jahren. Für mich geht es dabei auch gar nicht darum, eine bestimmte Optik zu erreichen, sondern einfach um gesund und fit zu bleiben und Spaß zu haben - ja, nach einer Weile macht es auch Spaß zu merken, wie man die Übungen besser hinbekommt, schwerere Hanteln benutzen kann, flexibler wird, länger durchhält usw. Ich hab auch einen ziemlich miesen Rücken, so dass ich da auch sehr schnell eine Rückmeldung bekomme, wenn ich mal eine Weile nichts mache.
Was die Motivation betrifft - nee, ich hab nicht immer Lust auf Sport. Besonders wenn ich nicht gut geschlafen hab oder sonstwie nicht gut drauf bin. Aber es hat sich eben wirklich schon eine gewisse Routine eingeschlichen. Aufs Zähneputzen hat man ja auch nicht immer irrsinnig Bock und macht es trotzdem 😛. Das Schwierigste ist wirklich das Anfangen. Wenn ich also merke, dass es in meinem Kopf losgeht mit: "Ooaach, ich könnte ja heute mal ausfallen lassen." Oder: "Ich kann es ja auch Nachmittag machen." (wohl wissend, dass es Nachmittag garantiert nicht mache, weil s.o.) - steh ich sofort auf und ziehe entgegen dem Gefühl meine Sportsachen an und rolle die Matte aus. Man MUSS nicht auf seinen Kopf hören!
Wenn es aber nicht nur einfach Unlust ist, sondern es mir wirklich nicht gut geht, dann lege ich mir die Latte niedriger und mach eben alles etwas entspannter. Und manchmal lass ich es auch wirklich ausfallen. Davon passiert auch einfach mal gar nichts. Der Trick ist nicht, dass man ganz schwere Übungen macht und stundenlang trainiert und gnadenlos jeden Tag durchzieht, sondern dass man etwas findet, was zu einem passt, man dranbleibt und regelmäßig was macht. Und sich vor allem Zeeeeeit gibt.
Deswegen weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht, was ich für ein neues Workout ausprobieren sollte. Ihr wisst ja: Never change a running system 😅 Erzählt ihr mir doch mal in den Kommentaren, was ihr für Sport macht, wann und wie oft und was euch zum Dranbleiben motiviert. Vielleicht inspiriert mich das ja. In diesem Sinne: Sport frei! 💪