Sonntag, 27. Januar 2013

Gib dem Kind einen Namen

Tief verschneit liegt der Garten unter der Schneedecke und träumt von wärmeren Tagen und sattem Grün.


Da war ich gerade den Kompost füttern, bei Einbruch der Dunkelheit. Schön war das, total ruhig und der Schnee knirschte unter den Schuhen. Ein bisschen (sehr) stört das dahinterliegende Werk die Idylle, aber man kann eben leider nicht alles haben.

Die Samen haben wir jetzt alle beisam(m)en (haha) und wie letztes Mal versprochen, wollte ich euch nicht ihre lustigen Namen vorenthalten, die sich die Samenhersteller für sie ausgedacht haben. Noch sind wir nicht so weit, dass wir unsere Samen selbst produzieren, wäre aber auch mal ein Gedanke wert. Kursiv geschriebene Namen bedeuten, dass wir diese Samen noch da hatten und nicht neu kaufen mussten.

1) Kartoffeln
  • Rosa Tannenzapfen
  • Vitelotte
  • Mayan Gold
Die Saatkartoffeln werden erst ein wenig später geliefert, damit sie nicht schon jetzt anfangen auszutreiben und bereits ihr ganzes Pulver verschossen haben, bevor sie in den Boden kommen. Rosa Tannenzapfen sind meine Lieblingskartoffelsorte und sie werden meiner Meinung nach nicht zu Unrecht als Delikatesse bezeichnet. Vitelotte ist eine lila Kartoffel, Mayan Gold eine gelbe. Beide kennen wir noch nicht und sind gespannt, wie sie schmecken werden.

2) Hülsenfrüchte
  • Markerbsen: Wunder von Kelvedon
  • Buschbohnen: Marona, Saxa
  • Zuckerschote: Ambrosia
Wunder von Kelvedon als Name für eine Erbse finde ich ja drollig. Ambrosia für die Zuckerschote allerdings etwas verwirrend wegen der gleichnamigen hochallergenen Pflanze ;)

3) Kohl
  • Rotkohl: Granat
  • Spitzkohl: Filderkraut
  • Kohlrabi: Noriko (weiß), Blaro (rot)
  • Grünkohl: Holter Palme, Frosty
  • Rübchen: Herbstrübe Bicolor, Teltower Rübchen 
Und hier die Familie der Blähungsfördernden. Grünkohl hat bei uns bisher nicht so richtig geklappt - ganz im Gegensatz zu unserem Nachbarn, der immer riesige Palmen in seinem Garten stehen hat. Aber ich glaube, der züchtet sie auch nicht selbst an, sondern kauft fertige Pflanzen. Letztes Jahr haben wir ausgesetzt, dieses Jahr versuchen wir es mal wieder.

4) Gurkenartige
  • Zucchini: Tondo chiaro di Nizza (das heißt: runde Helle aus Nizza)
  • Kürbis: Ungarischer Blauer, Green Hokkaido, Pink Jumbo Banana
  • Gurke: Tanja

5) Zwischenfrüchte
  • Spinat: Verdil, Winterriesen
  • Feldsalat: Lisbeths Rapünzelchen, Holländischer Breitblättriger, Vit
  • Zwiebeln: Sturon (weiß), Red Baron (naaaa? ;))
  • Knoblauch: Flavor
  • Porree: Avano
  • Lauchzwiebeln: Ishikura LongWhite
  • Salat: Cerbiatta, Pasha, Maikönig, Murielle
Ob wir tatsächlich sämtliche Feldsalat- und Salatsorten anbauen werden, steht noch nicht fest. Mal sehen, was davon seinen Weg aufs Beet finden wird :) Ist ja auch immer eine Platzfrage. Mehr Beetfläche wäre manchmal toll, bedeutet aber natürlich auch mehr Arbeit. Cerbiatta und Pasha sind Pflücksalate, das heißt, man reißt immer nur ein paar Blätter ab. Die anderen beiden sind Kopfsalate, wo man eben die ganze Pflanze auf einmal erntet.

6) Hackfrüchte
  • Rote Bete: Robuschka, Tonda di Chioggia
  • Mangold: Bright Lights
  • Möhren: Laguna, Duwicker, Gochsheimer Gelbe, Guerande, Rothild
  • Fenchel: Mammouth
Wer oben bei den Zucchini aufgepasst hat, kann jetzt sicher ganz schnell sagen, was Tonda di Chioggia heißt ;) Genau: Runde aus Chioggia (liegt bei Venedig). Das ist eine rot-weiße Ringelbete. Bright Lights ist eine bunte Mischung aus gelben, weißen und roten Mangoldsorten, was immer sehr schön auf dem Beet aussieht. Hier mal ein Archivbild vom Juni 2011:

Der dicke weiße Stängel, der sich links oben ins Bild drängt, gehört auch zu einer Mangoldpflanze ;)

Beim Fenchel hatte ich schon andere Sorten (Fino und Di Firenze) ausprobiert, die aber irgendwie nichs geworden sind. Mammouth hat letztes Jahr aber gut funktioniert. Manchmal liegt es also offenbar nicht an der Gemüsesorte an sich, sondern an der konkreten Züchtung, die nicht zum Garten passt (oder der Garten nicht zu ihr).

7) Sonstiges
  • Physalis: Andenbeere und Ananaskirsche
Für die leckeren Physalis müssen wir mal noch einen Platz finden, wo sie wachsen könnten. Theoretisch wäre noch Platz auf ihrem Vorjahresstandort, aber das ist ja nicht so gut wegen einseitiger Bodenauslaugung und Krankheiten. Eventuell kommen sie aufs "Blumen"beet :D

8) Balkon und Hinterhof 
  • Chili: Cayenne
  • Tomaten: Banana Legs, Orange Ochsenherz, Büffelherz, Lilac, Yellow Submarine
  • Rauke: Eruca sativa
  • Radieschen: Raxe
  • Kräuter
Tomaten bauen wir ihrer Regenempfindlichkeit wegen auf dem überdachten Südbalkon an. Kräuter, die man frisch verwenden will, hat man auch besser in Griffweite der Küche, sonst wird das erfahrungsgemäß nichts mit ihrer Verwendung ;) Von den Nachbarn bekamen wir mal vor ein paar Jahren zwei große Jutepflanzsäcke geschenkt, die wollen wir dieses Jahr mal in den Hinterhof stellen und dort ein bisschen was anbauen, auch zur Bespaßung der Nachbarn :)

Und beim nächsten Mal beschäftige ich mich damit, wann und wo jetzt was angezüchtet oder angesät werden muss. Außerdem werde ich dieses Jahr mal Buch führen, welche Ausgaben in welcher Höhe so ein Garten über das Jahr mit sich bringt, um am Ende die Frage zu beantworten: Lohnt sich das überhaupt? Wobei man das sicher nicht nur so einseitig finanziell beantworten kann. Aber interessant ist es sicher trotzdem, wieviel Geld der Spaß so kostet ;)

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