Montag, 8. Oktober 2012

Think Pink - Eine Zusammenfassung. Und wie ich es handhabe

Soooo *händereib* Ich hatte ja mal eine Zusammenstellung meiner bisherigen Think-Pink-Methoden versprochen. Und hier ist sie (jeweils mit Verlinkung des entsprechenden Posts):

- sich an vergangene Erfolge erinnern
- kleine Erfolge würdigen, z.B. die pünktliche Straßenbahn
- den Entschluss treffen, positiver durchs Leben gehen zu wollen
- sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren: Was höre/sehe/rieche/fühle ich gerade? Was ist jetzt gerade gut?
- Regeln mehr als Empfehlungen betrachten und mehr seine eigenen Entscheidungen treffen
- das Wertequadrat: den positiven Kern einer negativen Eigenschaft anerkennen, sich diesen bewahren ...
- ... und den positiven Gegenpol zu diesem Kern finden und darauf achten, wo man sich bereits entsprechend verhält
- negative Gefühle als normalen Teil seiner Persönlichkeit annehmen

Da ist doch schon mal eine nette kleine Sammlung zusammengekommen :) Die Reihenfolge ist willkürlich gewählt, es kann und darf sich jeder das raussuchen, was ihm am besten gefällt. Das sind alles Techniken, die auch in der psychologischen Fachliteratur so oder so ähnlich beschrieben werden. Was sie natürlich nicht unfehlbar macht. Denkt nicht, nur weil irgendwo "Psychologische Fachliteratur" draufsteht, das wäre der Heilige Gral. Wenn, dann ist es maximal der state of the art. Und das heißt auch nicht, dass wenn es euch nichts bringt, dass dann mit euch was nicht stimmt. Und am wirkungsvollsten ist es, sich erstmal auf eine Technik zu konzentrieren, nicht alle auf einmal, ne? Nur so für als kleiner Tipp für die Perfektionisten ;) Wenn das eine dann fluppt, kann man sich natürlich gerne dem nächsten zuwenden.

Wie ich es im Moment handhabe

Bei mir sieht es gerade so aus, dass ich ein kleines Notizbüchlein führe, in das ich jeden Abend (also theoretisch; praktisch mach ich das nicht jeden Abend - eine gewisse Regelmäßigkeit ist ausreichend) eintrage, was ich alles geschafft habe, was gut war und was ich so richtig doof fand. In verschiedenen Farben, denn ich bin ein visueller, verspielter Typ und so macht mir das am meisten Spaß :)

"Was ich geschafft habe" betrifft den Punkt "kleine Erfolge würdigen". Dort kommen alle Dinge rein, die ich mir für den Tag vorgenommen und erledigt habe. Dazu zählen Abwasch und Einkauf ebenso wie ein verfasster und veröffentlichter Post hier oder eine riiiesengroße Prüfung. Wer weniger als drei Dinge findet, die er am Tag geschafft hat, der muss sich entweder mehr anstrengen oder braucht vielleicht seinen Blickwinkel nur etwas zu verändern. Wenn es für dich gerade eine Herausforderung ist, den Tag einigermaßen rumzubringen, etwas zu essen und zu schlafen, dann sind das möglicherweise gerade deine Erfolge. Ich denke, Erfolg ist etwas ganz Individuelles und Momentanes. Wer nur den Flug zum Mars als Erfolg gelten lässt, wird vermutlich nie zufrieden sein.

"Was gut war" betrifft den Punkt "Sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren". Okay, als Tagesrückblick geht es nicht mehr wirklich um das Hier und Jetzt, ist aber oft hilfreich für Leute, die am Ende des Tages nur das Negative vor Augen haben ("über verschüttete Milch weinen"). Oder wie ich schon wieder leicht gestresst an den nächsten Tag denken ("über ungelegte Eier gackern"). Mir hilft es dann, nochmal innezuhalten und den vergangenen Tag Revue passieren zu lassen. Das können ganz kleine Dinge sein, die dort auftauchen, wie etwa das rote Weinlaub, das ich gesehen habe, das leckere Mittagessen, der Regenschauer am Morgen oder auch etwas Großes wie eine Beförderung oder ein tolles Kompliment - alles, was einem an dem Tag ein gutes Gefühl gegeben hat, ob nur für einen Augenblick oder für den ganzen Tag.

"Was ich so richtig doof fand" ist meine Hommage an die negativen Gefühle. Sie sollen nicht untergehen in der positiven Sichtweise, sondern weiter Teil meines Lebens sein dürfen. Also erinnere ich mich auch daran, was ich gar nicht gut fand, wo ich mich ängstlich oder wütend gefühlt habe, was mich genervt hat oder wo ich ganz traurig war. Denn das gehört auch zu mir. Ich mach es so, dass ich mir das Negativ-Highlight heraussuche und es aufschreibe. Das reicht bei mir ;) Natürlich kann man auch mehr negative Erlebnisse aufschreiben, aber das kann dazu führen, dass man sich dann wieder darin verliert. Am besten jeder schaut selber für sich, was er mehr üben muss - die negativen Gefühle annehmen oder die positiven Dinge wahrnehmen. Wenn man sich unsicher ist, hilft vielleicht eine gerechte Verteilung: Drei positive und drei negative Dinge. Das ist dann auf alle Fälle ausgeglichen ;)

Der Blick auf das eigene Leben wird dadurch vielleicht ein bisschen positiver, aber vor allem eins: klarer und realistischer. Denn das ist einfach das ganz normale Leben: Positives und Negatives. Dinge, die man schafft, und Dinge, die man nicht schafft. Die notwendigen oder gewünschten Veränderungen folgen dann auf diese Betrachtungsweise scheinbar wie von allein.

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