Sonntag, 6. Januar 2019

Zuckerfrei - Der Zucker lauert überall

Tag 5 der 30 Tage ohne Zucker, Süßungsalternativen, Süßstoffe, Fast Food und Co. - ein Sechstel geschafft. Es läuft wirklich gut, muss ich sagen. Ist also nicht so, dass ich die Tage zähle, bis ich mir wieder Zucker reinfahren "darf". Da frage ich mich dann natürlich schon, warum es sonst nicht so einfach geht, dass ich auf Zucker verzichte. Es ist - zumindest in meinem Fall - offenbar mehr eine Gewohnheit als eine Sucht. Es gab und gibt schon immer mal Momente, in denen ich denke: "Jetzt Schokolade...", aber dann erinnere ich mich an mein Experiment und dann ist auch schon wieder gut.

Hier ein Blick auf mein Zucchinibrot mit Walnüssen von neulich, das nur mit Bananen und Apfelmus gesüßt ist.
Schmeckt "trotzdem" 😃
Man muss sich vor Augen halten, dass Zuckerkonsum und der Mangel an Selbstkontrolle, was diesen betrifft, kein Zeichen für eine Charakterschwäche sind, sondern allenfalls beweisen, dass man ein Mensch ist (falls man das in irgendeiner Form angezweifelt haben sollte). Der süße Geschmack war früher, also ganz früher in der Steinzeit, ein Zeichen für essbar und kalorienreich. Daher löst er im Gehirn - kurzfristige - Glücksgefühle aus. Und wir ticken auch heute noch so, auch wenn es seit einigen Jahrzehnten, zumindest in unseren Breiten, eher ein Nahrungsüberangebot als einen Mangel gibt. Darum ist es also erstmal ganz normal, dass man Süßes als lecker und sehr Süßes als besonders lecker empfindet und so schlecht nein sagen kann.

Erschwerend kommt noch hinzu, wenn man es sich angewöhnt hat, in bestimmten Situationen Süßes zu essen. Oder wenn man mit Zucker versucht, Probleme emotionaler Art zu lösen (klappt nicht, glaubt mir 😉). Oder die ständige Verfügbarkeit von Süßem. Wer hat auch schon Folgendes auf Arbeit vorgefunden?

Saboteur gewisser Experimente...
Aber es reicht auch schon, wenn man einfach nur die Straße entlang geht oder einkaufen muss. Oder diese Momente, in denen man Süßes geschenkt oder angeboten bekommt. Und das ist mir jetzt mehrfach alleine in den paar Tagen passiert, in denen ich keinen Zucker gegessen habe. Verrückt, oder? Außer wenn man auf eine einsamen Insel zieht, wird man dem Zucker wohl nicht so einfach entrinnen können.

Aber auch wenn Gene und Umgebung und Gefühle einem einen Strich durch die Rechnung machen wollen, ist man nicht machtlos. Wäre ja auch noch schöner! Meistens versucht man es mit reiner Willenskraft - und das funktioniert auch für eine Weile. Aber Willenskraft ist endlich und anfällig. Da hatte man einen miesen Tag und kommt heim und denkt: "Ach, jetzt ist auch egal, her mit der Schokolade." Das ist auch nicht schlimm, wenn das nur ab und zu mal passiert. Oder in kleinen Mengen. Nur wenn eine Regelmäßigkeit draus wird und man nicht nur bei einer sinnvollen Portionsgröße bleiben kann, ist es vielleicht nicht ganz so optimal.

Was für mich gerade - neben der Willenskraft - hilfreich ist:

  • am wichtigsten: nichts Süßes im Haus zu haben
  • zu wissen, dass ich dieses Experiment mache und warum (die Aussicht auf ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen dem Zucker und mir)
  • zu merken, wie es mir schon nach ein paar Tagen besser geht (mir ist nicht mehr so flau im Magen, ich hab weniger Wassereinlagerungen und mein Darm zickt weniger rum)
  • darüber zu schreiben (über das Experiment, nicht über meine Verdauung 😊)
  • Häkchen im Kalender machen zu können
  • mir klarzumachen, dass überhaupt gar nichts passiert, wenn ich mal eine Weile auf Zucker verzichte
  • auf eine Balance zu achten (wenn man übermüdet ist, unausgewogen isst, sich nicht bewegt, Stress hat, etc. kommt der Heißhunger auf Süßes viel eher und stärker)
  • mir für bestimmte wiederkehrende Situationen Strategien überlegen (wenn mir jemand was anbietet "nein danke" sagen; wenn ich Heißhunger habe, was anderes essen; abends Gemüse snacken, wenn es mir nicht gut geht, darüber reden oder schreiben)

Also Fazit: Das Experiment ist erstmal gut angelaufen. Mal sehen, wie es weitergeht... 😊

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