Sonntag, 15. Dezember 2013

Das Wort zum Sonntag ;)

 Die wichtigsten Erkenntnisse im Umgang mit anderen (und sich selbst):

  1. Es ist allein deine Entscheidung, welche Wünsche an andere angemessen sind. Du darfst dir ALLES, was du willst, von anderen wünschen.
  2. Der andere hat jederzeit das Recht, zu deinen Wünschen Nein zu sagen. (Und du darfst dann natürlich auch enttäuscht oder wütend sein, aber das hat dann mit dem anderen nichts zu tun.)
  3. Du kannst dich ja zum Glück um dich selbst kümmern und bist nicht darauf angewiesen, dass eine andere Person etwas für dich tut. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, etwas zu bekommen.
  4. Was andere über dich denken, wie sie die Dinge, die du sagst oder tust, interpretieren, ist alleine deren Sache und geht dich auch nichts an. Du brauchst dich überhaupt nicht darum zu kümmern.
  5. Was und wie sie etwas tun, ist auch ihre Sache. Sie wissen selbst am allerbesten, was gut für sie ist. Sie haben immer gute Gründe für ihr Verhalten und handeln so, wie es für sie gemäß ist.
  6. Du bist alleine für dich verantwortlich und nicht für die anderen.
  7. Das, was du sagst, tust und fühlst, ist niemals falsch, denn es entspricht immer dem, was dir gemäß ist.

7 Kommentare:

  1. Ein gutes Wort zum Sonntag :)
    Das unterschreib ich sofort. Eine Lektion, die ich mir immer wieder ins Bewusstsein rufe.

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  2. Das mag ja ein wundervolles Selbstschutzregelwerk sein, aber irgendwie auch ein Freifahrtschein, sich wie ein emotionales Trampeltier zu verhalten. "Ich fühle mich wütend und darf jetzt meine Wut an dir auslassen. Dafür, wie es dir danach geht, kann ich ja nix." Das würde den oben genannten Regeln nicht widersprechen. Irgendwie fehlt mir da noch ein Anklang an die goldene Regel (Was du nicht willst das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.)

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    1. Ein guter Einwand! Ich persönlich gehe davon aus, dass Menschen sich von sich aus im Grunde nicht wie emotionale Trampeltiere verhalten wollen, und dass es ihnen nicht egal ist, wie der andere sich fühlt. Sich nicht für die Gefühle des anderen verantwortlich fühlen, heißt ja nicht, dass man nicht trotzdem mitfühlt. Und ansonsten habe ich ja auch immer die Chance, jemandem aus dem Weg zu gehen, mit dessen Verhalten ich nicht zurechtkomme. Oder ich lerne, damit zurechtzukommen. Oder, oder... Ich bin jedenfalls nicht für Verhaltensregeln a la: "Du musst dich so und so verhalten." oder "Man macht das so."

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  3. Okay, das heisst, der Chef darf dumme Sprüche klopfen und die betagte Sekretärin, der das unter die Haut geht, ist am Ende selber Schuld, dass sie nicht kündigt oder emotional bei drei auf den Bäumen ist?
    Mag ja sein, dass ich adventsduselig bin, aber ich glaube durchaus, dass gerade Menschen in Machtpositionen Spaß daran entwickeln können, gemein zu sein. Und eigentlich würde ich mir wünschen, dass alle ein kleines bisschen mehr Verantwortung für ihre Mitmenschen übernehmen. So zum Beispiel:
    http://wawuschel.wordpress.com/2013/11/28/hinschauen-und-nachfragen-eine-bitte/

    Natürlich hast du diesen Text für die arme Sekretärin geschrieben, aber der imaginäre fiese Chef (der hier ganz bestimmt mitliest ^_~) würde sich im Prinzip noch bestätigt fühlen. Um bei dem Eingangs erwähnten Bild zu bleiben.

    Normalerweise basiert unsere Gesellschaft darauf, die Schwachen zu schützen und dafür braucht es Verhaltensregeln. Die Fußgänger werden vor den Autos durch die StVo geschützt, die Privatleute vor den Konzernen durch das BGB, der Arbeitnehmer vor dem Arbeitgeber. Und im Zweifelsfall muss der Starke Verantwortung übernehmen: der Gesunde für den Kranken, der Reiche für den Armen.
    Und ausgerechnet der emotional Schwache soll jetzt zusehen, dass er für sich selber sorgt, weil dem Starken keine Regeln zuzumuten sind?

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    1. Nein, die Sekretärin ist nicht selbst Schuld. Es ist überhaupt niemand Schuld. Aber sie ist auch nicht das arme Opfer, das keine anderen Möglichkeiten hat, als sich Tag für Tag vom Chef dumm anlabern zu lassen, darunter zu leiden, und darauf angewiesen ist, dass ER etwas anders macht (s. 3.).

      Mein Ansatz ist es, die angeblich Schwachen zu stärken, so dass es unnötig wird, den angeblich Starken (diese Zuschreibung finde ich schon grenzwertig, weil du damit der Sekretärin ihre Stärke absprichst und den Chef erhöhst) Regeln vorzusetzen, die ja auch wieder nur den Starken meine Sichtweise aufzwingt. Du siehst es so, wie viele es sehen, und das ist völlig okay für mich. Ich sehe es einfach ein kleines bisschen anders ;)

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  4. Puh ... Punkt 7 ohne Einschränkungen? Das würde ja auch Straftaten einschließen.
    Was das Fühlen angeht - klar. Aber Äußerungen und Taten können selbstverständlich falsch sein, mindestens, wenn sie gegen Gesetze verstoßen.
    Ich persönlich finde es auch falsch, andere bewusst (!) niederzumachen, zu verletzen, bewusst seinen Frust an anderen abzureagieren. Egal, ob das einem gerade gemäß ist. Die Verantwortung dafür, bewusst Schaden anzurichten, kann man mMn nicht einfach ablegen mit "Ich bin doch nur für mich verantwortlich".

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    1. Ja, hier auch puh... Ich hoffe doch, dass irgendwie klar ist, dass ich von Alltagssituationen ausgehe und mich vor allem an diejenigen richte, die sich vor lauter Gedanken darüber, was andere über sie denken könnten, nicht trauen, ihren Wünschen gemäß zu leben, auch wenn diese Wünsche nicht gegen bestehendes Recht verstoßen. Ich rufe sicherlich nicht zu Straftaten, Mobbing oder ähnlichem unsozialen Verhalten auf. Ich dachte, das wäre klar.

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